Facebook-Kritiker:

„Merken nicht mehr, wie bizarr und krank das ist!“

Digital
12.06.2018 10:53

US-Digitalpionier Jaron Lanier hat zum Auftakt der CeBIT vor den negativen Auswirkungen der Sozialen Netzwerke gewarnt und empfohlen, Plattformen wie Facebook, Twitter und Co zu verlassen. „Wir sind daran so gewöhnt, dass wir nicht mehr merken, wie bizarr und krank das ist“, sagte er auf der Digitalmesse in Hannover.

Viele Nutzer seien der Meinung, ohne Social-Media-Präsenz würden sie gar nicht mehr existieren „Aber das ist eine Illusion: Wenn du versuchst, da rauszukommen, wirst Du feststellen, dass es gar nicht so schwer ist.“

Warnung vor Überwachung und Kontrollverlust
Janier warnte konkret vor einer Überwachung in den Netzwerken, einem Kontrollverlust über die eigenen Daten und dem Effekt von Filterblasen. Demokratie bestehe aus Diversität und der Vielfalt im Denken: „Doch das funktioniert nicht, wenn wir alle im selben System gefangen sind.“

Überwachungsmaßnahmen seien nicht neu in der Geschichte der Menschen, sagte der 58-Jährige. Aber neu an der heutigen Technik sei die andauernde Überwachung der Nutzer kombiniert mit der Möglichkeit, diese direkt zu manipulieren - ob in der Werbung oder bei politischen Entscheidungen. Zuletzt waren immer wieder Vorwürfe laut geworden, dass Kampagnen aus Russland via Facebook und Co gezielt auf das Brexit-Referendum oder die Wahl von US-Präsident Donald Trump Einfluss genommen hätten.

Sind bezahlte Angebote besser als kostenlose?
Um die Kontrolle über die Daten zurückzugewinnen, sollten die Nutzer - so der Vorschlag von Lanier - künftig für das Angebot zahlen. So habe sich beim Fernsehen am Beispiel von Netflix gezeigt, dass Bezahlangebote beliebter und besser sein könnten, als werbefinanzierte Modelle.

Jaron Lanier gilt als Netzvordenker und hat mehrere Bücher veröffentlicht. 2014 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Zuletzt erschien der Titel „Zehn Gründe, warum du deine Social-Media-Accounts sofort löschen musst“. Er selbst ist nach eigenen Angaben nicht auf den Sozialen Netzwerken vertreten.

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