Die Schwester belastet

Neue Details rund um den Mordfall Krenn

Salzburg
07.06.2018 23:25

Der Prozess rund um den Mord am Salzburger Millionär Roland Krenn ruht derzeit, trotzdem gibt es neue Erkenntnisse. Eine junge Brasilianerin wurde vor kurzem beim Ladendiebstahl erwischt. Und bei der Einvernahme gab sie an, bei der Schwester Krenns zu leben und erhob schwere Vorwürfe gegen die Frau.

Die 22-Jährige war am 1. Juni beim Stehlen erwischt worden. Bei der Einvernahme gab sie an, bei der Schwester des ermordeten Roland Krenn zu wohnen. Diese sei „ein kalter Mensch“ und habe vermutlich etwas mit dem Mord zu tun, so die junge Frau. Außerdem besitze die Schwester eine Harley-Davidson-Geldbörse von Roland Krenn, in der sich auch eine Bankomatkarte der Hypo-Bank befinde.

 Laut dem Verlassenschaftskurator dürfte die Schwester keine Vermögenswerte von Roland Krenn besitzen, da die Erbsache noch lange nicht geklärt ist. Auch Schlüssel und diverse Dokumente sollen sich laut der Brasilianerin im Besitz der Schwester befinden. Zudem gab die Frau an, dass sie mitbekommen habe, dass das Testament, in dem Krenn alles seiner Schwester vermacht, gefälscht sein soll.

 Für Krenns Ex-Freundin ist das eine Bestätigung. Sie zweifelt seit jeher die Richtigkeit des Testaments vom 20. März 2016, in dem die Schwester als Alleinerbin angeführt ist, an. Die drei Zeugenunterschriften stammen vom Lebensgefährten der Schwester, von einer ihrer Freundinnen und einer dritten, noch nicht ausgeforschten Person.

 Ein vom Landesgericht Salzburg bestellter Gutachter identifizierte Dr. Roland Krenns Unterschrift auf dem Testament als original. Allerdings hatte er nur eine Signatur aus dem Jahr 2014 als Vergleich.

Ein deutscher Gutachter, der auch schon im Prozess um die gefälschten Testamente in Dornbirn einem österreichischen Kollegen widersprach und Recht behielt, soll nun auf Betreiben der Ex-Freundin Krenns erneut die Unterschrift prüfen.

Der Experte benötigt aber Vergleichsproben, die entweder bis zu sechs Monate vor der Unterschrift auf dem Testament, oder bis zu sechs Monate nachher entstanden sind. Das ist offenbar die  gängige und „ordentliche“ Methode.  Der Experte geht nach einer ersten Sichtung von einer Fälschung aus.Keine Zweifel am Testament für die ExEin früheres Testament, vom 29. Oktober 2015, führt die Ex-Freundin übrigens als Alleinerbin auf. Bei den Unterschriften auf diesem Nachlass bestehen keinerlei Zweifel für eine Fälschung.

 Die Schwester von Roland Krenn wurde zu den Vorwürfen der Brasilianerin bereits einvernommen. Was dabei herauskam, wurde aber noch nicht bekannt gegeben.

 Der Mordprozess - dem Trio Richard H. (24), einem Musiker, seiner Ex-Freundin Anna M. (21) und dem Gastwirt Robert Sch. (30) wird vorgeworfen, Roland Krenn gemeinschaftlich getötet zu haben - pausiert seit 3. Mai und wird am 18. Juni fortgesetzt.

 Offenbar wird im Moment auch noch ermittelt, was Anna M. vor ihrer Festnahme so alles via Internet über verschiedene Accounts verscherbelte. Darunter waren nämlich auch einige Steiff-Teddys, die vermutlich aus dem Haus des Sammlers Roland Krenn stammen dürften. Die Frau dürfte auch ihrer Mutter einen wertvollen Steiff-Teddybären geschenkt haben.

Manuela Kappes
Manuela Kappes
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