Schale statt Pflaster?

Forscher entdecken Banane als Wundheilmittel

Wissenschaft
06.06.2018 15:19

Bananen sind nicht nur schmackhaft und enthalten viele Nährstoffe, sie haben auch eine heilende Wirkung. Weshalb in zahlreichen Entwicklungsländern offene Wunden statt mit einem Pflaster häufig mit Bananenschalen oder -blättern bedeckt werden. Jetzt haben Chemiker an der Jacobs University Bremen deren heilende Kraft näher unter die Lupe genommen.

Ein Forscherteam um Nikolai Kuhnert hat dabei in der Banane nicht weniger als 70 verschiedene Inhaltsstoffe identifiziert, die für die Wundheilung verantwortlich sein könnten. Selbst größere Wunden lassen sich damit erfolgreich behandeln, berichten die Wissenschaftler.

In Afrika und Asien traditionelles Heilmittel
Den Anstoß für das Forschungsprojekt gab die Nigeria stammenden Pharmazeutin Mubo Sonnibare. Im westlichen Afrika wie in weiten Teilen Asiens sind Bananen traditionelle Heilmittel. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die in den Supermärkten gängige Cavendish-Banane, der keine Heilkraft zugeschrieben wird, sondern um die Bananen-Art Musa acuminata, so die Forscher.

Banane enthält viele aromatische Verbindungen
Wie Kaffee oder Tee zeichnet sich die Banane durch viele aromatische Verbindungen aus, von denen viele antibakterielle und desinfizierende Wirkung haben, was zum Schutz einer Wunde vor bakteriellen Infektionen beiträgt. Andere wiederum wirken zusammenziehend - ein Effekt, der etwa auf der Zunge spürbar ist. Wenn diese Verbindungen auf die Haut treffen, verändern sie deren Eiweiße und bilden eine Art Schutzschicht über der Wunde.

Um herauszufinden, welche Heilkraft die einzelnen Inhaltsstoffe haben, müssten noch weitere Versuche durchgeführt werden, denn für die Wundheilung spielt eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle, schreiben die Forscher im „Journal of Food Measurement and Characterization“.

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