WM-Qualifikation

Frankreich dank Skandal-Tor weiter, Russen gescheitert

Fußball
19.11.2009 16:38
In den Play-offs für die WM 2010 haben am Mittwochabend Griechenland, Portugal, Slowenien und Frankreich als letzte europäische Mannschaften ihre Tickets gelöst. Die Portugiesen setzten sich in Bosnien 1:0 durch, die Griechen mauerten sich gegen die Ukraine ebenfalls mit einem 1:0 weiter, Slowenien eliminierte überraschend die Russen, und Frankreich kam gegen Irland nur dank eines Skandal-Tors weiter, dem ein Handspiel Thierry Henrys vorausging.

Der Vizeweltmeister, der in der gleichen Qualifikationsgruppe wie Österreich spielte, ist also noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Die Franzosen gingen gegen Irland mit einem 1:0-Vorsprung ins Heimspiel, gerieten aber im Stade de France in St. Denis dennoch in arge Bedrängnis. Robbie Keane (33.) traf für die Gäste von der Insel und sorgte damit für eine Verlängerung, in der dann William Gallas (103.) Teamchef Raymond Domenech und ganz Fußball-Frankreich mit einem umstrittenen Abseitstor erlöste. Noch dazu hat Barcelona-Star Henry den Ball zuvor mit seiner linken Hand mitgenommen.

Slowenien eliminiert Russland
Völlig überraschend blieb EM-Halbfinalist Russland gegen Slowenien auf der Strecke. Nach einem knappen 2:1-Heimerfolg mussten sich die Russen, die das Rückspiel nur mit neun Mann beendeten, in Marburg 0:1 geschlagen geben und schieden aufgrund der Auswärtstorregel aus. Kurz vor der Pause traf Zlatko Dedic nach Querpass von Valter Birsa zum entscheidenden Treffer für die Hausherren. Bei den Russen flogen der eingewechselte Alexander Kerschakow (66.) nach einer Tätlichkeit gegen Slowenien-Goalie Samir Handanovic (66.) sowie Juri Zirkow in der Nachspielzeit mit Roten Karten vom Feld. Die Slowenen nehmen zum zweiten Mal nach 2002 an der WM teil.

Portugal gewinnt in Bosnien
In Abwesenheit des weiter verletzten Superstars Cristiano Ronaldo avancierte Raul Meireles für Portugal zum gefeierten Mann. In Zenica war nach seinem Führungstor (56.) die Gegenwehr von Bosnien-Herzegowina weitgehend gebrochen. Portugal, das seit 360 Minuten ohne Gegentor ist, erreichte damit dank zwei 1:0-Erfolgen zum fünften Mal ein WM-Turnier. Die hochgelobte bosnische Offensive mit Dzeko und Ibisevic blieb gegen die Südeuropäer ohne zählbaren Erfolg.

Rehakles und die Griechen haben's wieder geschafft
Otto Rehhagel hat mit Griechenland wieder einmal die Kritiker an seiner veralterten Spielweise zum Verstummen gebracht. Die Griechen setzten sich mit gewohnt defensiver Taktik in der Ukraine 1:0 durch und qualifizierten sich damit nach dem 0:0 daheim erstmals seit 1994 für eine WM. "Hellas" erinnerte im kalten und verregneten Donezk an die Spielweise vom sensationellen EM-Triumph 2004 - in der Defensive riegelten neun der zehn Feldspieler den eigenen Strafraum ab und vorne bestach man durch Effizienz.

Dimitrios Salpingidis machte in der 31. Minute aus einer der wenigen Chancen jenes Tor, das die Griechen brauchten. Bei der EM 2004 hatten sich die Griechen mit drei minimalistischen 1:0-Erfolgen in Serie den Titel geschnappt. Auch diesmal gab der Erfolg Rehhagel recht, der 71-Jährige kehrte als Sieger nach Athen zurück, seine Pension kann noch warten. Die Partie in der Ukraine war bereits seine 100. als Teamchef der Griechen.

Algerien wirft Ägypten raus
Auch Algerien hat sich ein WM-Ticket gesichert – das letzte für ein afrikanisches Team. Im Entscheidungsspiel auf neutralem Boden in Khartoum/Sudan besiegte die Mannschaft Ägypten mit 1:0. Der entscheidende Treffer gelang Antar Yahia in der 40. Minute. Der Bochum-Teamkollege des Österreichers Christian Fuchs traf aus spitzem Winkel nach Flanke von Karim Ziani genau unter die Latte. Das Entscheidungsspiel auf neutralem Boden war aufgrund des 2:0 der Ägypter im Heimspiel am vergangenen Samstag gegen die Algerier nötig geworden. Beide Mannschaften waren nach Abschluss ihrer sechs Spiele in der Qualifikations-Gruppe C mit jeweils 13 Zählern und 9:4 Treffern punkt- und torgleich gewesen.

Uruguay löst WM-Ticket
Uruguay hat ein 1:1-Remis gegen Costa Rica erreicht und sich damit als letzte Mannschaft die WM-Qualifikation gesichert. Die Tore in Montevideos ausverkauftem Centenario-Stadion erzielten Sebastian Abreu in der 70. Minute für die Gastgeber und Walter Centeno (74.) für die Gäste. Dem zweimaligen Weltmeister (1930 und 1950) Uruguay reichte für das WM-Ticket ein Unentschieden, nachdem die Südamerikaner das Hinspiel der Relegationsrunde vergangenen Samstag in San José bereits 1:0 gewonnen hatten. Uruguay ist nach Brasilien, Paraguay, Chile und Argentinien das fünfte und damit letzte südamerikanische Land, das sich für die WM-Endrunde qualifizierte.

Qualifizierte Teams für die WM 2010
Europa-Zone (13): Niederlande, England, Spanien, Deutschland, Dänemark, Serbien, Italien, Schweiz, Slowakei, Griechenland, Slowenien, Portugal, Frankreich
Afrika-Zone (6): Südafrika (Veranstalter), Ghana, Elfenbeinküste, Kamerun, Nigeria, Algerien
Südamerika-Zone (5): Brasilien, Paraguay, Chile, Argentinien, Uruguay
Nord-/Mittelamerika-Zone (3): Mexiko, USA, Honduras
Asien-Zone (4): Australien, Japan, Südkorea, Nordkorea
Asien/Ozeanien-Playoff (1): Neuseeland

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(Bild: KMM)



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