Prozessionen:

Zu Fronleichnam rückt Himmel in unsere Mitte

Salzburg
31.05.2018 19:43

Die Sonne knallte schon in der Früh vom Himmel, als sich überall in Salzburg Fronleichnamsprozessionen auf den Weg machten. Besonders stimmungsvoll: Die Feier im und vor dem Dom. Zahlreiche Ordensvertreter und Gläubige aus der Bevölkerung waren gekommen. Treffende Worte fand in Abtenau Pater Virgil Steindlmüller.

Die Sonne knallte schon in der Früh vom Himmel, als sich überall in Salzburg Fronleichnamsprozessionen auf den Weg machten. Besonders stimmungsvoll: Die Feier im und vor dem Dom. Zahlreiche Ordensvertreter und Gläubige aus der Bevölkerung waren gekommen. Treffende Worte fand in Abtenau Pater Virgil Steindlmüller.Heiß muss es sein in den Trachten und Uniformen: Andächtig folgen die Frauenorden, Ritter, Schwestern, die hohe Politik rund um Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Vertreter anderer Gruppierungen einem Zug der Priester in ihren langen Gewändern und dem Baldachin. Es ist das Dach für Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, der die kostbar verzierte Monstranz trägt. Schon von weitem funkelt dieses goldene Symbol für die Allgegenwart Gottes. Die Tradition ist ein Hochfest, an dem der Leib des Herrn besonders verehrt wird.

Erstmals führte der Prozessionsweg wegen der Bauarbeiten nicht über den Residenzplatz. Start war bei der Mariensäule am Domplatz, weiter ging es zum Innenhof von St. Peter, dann zur Kollegienkirche und zurück zum Dom. Bei allen vier Stationen - sie stehen für die Himmelsrichtungen -  wurde das Evangelium gesprochen  und der Segen erbeten. Orden blitzten auf, Fahnen wurden stolz ausgeführt, die Goldhaubenfrauen kamen mit ihrem prächtigen Kopfschmuck.

Bereits 1274 soll die vermutlich erste Fronleichnamsprozession in Köln stattgefunden haben: Die Tradition wird  seither - vor allem auch in Regionen mit so langer katholischer Geschichte -  immer am zweiten Donnerstag nach Pfingsten weitergegeben. Bei der stimmungsvollen Feier im Dom lauschten die Gläubigen auch den erfrischenden Klängen der Domkapellknaben und -mädchen. Im Duft von Weihrauch und sogar einige Sonnenstrahlen bahnten sich den Weg durch schmale Kirchenfenster

Prozession auch in Abtenau ein Magnet

Und auch in Abtenau  wird das Fronleichnamsfest traditionell zelebriert: „Man holt das, was wir täglich feiern, auf eine große Bühne“, so Pater Virgil Steindlmüller über Fronleichnam, das an das letzte Abendmahl erinnert. Fronleichnam sei nichts Folkloristisches, so der von St. Peter ins Lammertal entsandte Pater. Sondern vielmehr „eine Chance, uns selbst in die Gegenwart Gottes zu holen. Es ist das kirchliche Gemeinschaftsfest schlechthin.“

Die Abtenauer Prozession führte vom Marktplatz weiter zum Seniorenheim und über den Sportplatz zurück. „Richtig heiß war es“, meinte Pater Virgil, dass der Sommer auch im Lammertal  in Fahrt gekommen ist.  Festlich geschmückte Heiligenfiguren, die Teilnehmer in ihren Trachten, vier Stationen für das Gebet und  viel Botschaft: Es war ein Genuss für Auge und Herz, erzählen Gläubige.  Unter wolkenlosem Himmel und mit Himmel in ihrer Mitte.

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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