Von wegen sicherer...

Studie warnt: Mehr Unfälle durch autonome Autos!

Motor
31.05.2018 10:00

Für autonomes Fahren wird nicht zuletzt mit dem Sicherheitsgewinn im Straßenverkehr geworben. Eine Studie stellt diesen nun in Frage.

(Bild: kmm)

Diese Studie ist Wasser auf die Mühlen derer, die vor einer Euphorie hinsichtlich des autonomen Fahrens warnen: Das International Transport Forum der OECD kommt zu dem Schluss, dass der Sicherheitsgewinn durch automatisierte Autos im Straßenverkehr zumindest deutlich geringer ausfallen könnte als erhofft und vielfach propagiert. Im ungünstigsten Fall könnte die Automatisierung sogar zunächst zu mehr Unfällen führen.

Zwar werde die Zahl der Verkehrstoten höchstwahrscheinlich insgesamt sinken, längst nicht jedoch in der häufig prognostizierten Größenordnung von mehr als 90 Prozent, heißt es in dem nun veröffentlichten Papier. Crashs und Kollisionen würden auch durch das automatisierte Fahren nicht komplett verschwinden, so das Expertengremium aus Vertretern von Autoindustrie und IT-Branche.

Notsituationen sind die größte Gefahr
Unter Umständen könnte es durch die Entwicklung hin zum Roboterauto sogar zu mehr Unfällen kommen. Vor allem Notfallsituationen, in denen der menschliche Fahrer das Steuer von der Maschine übernehmen muss, identifizieren die Experten als riskant. Selbst sehr defensive und vorsichtige Fahrer, die im konventionellen Auto keinen Unfall bauen würden, könnten in solchen Übergabesituationen unvermittelt in Gefahrensituationen kommen, auf die sie dann falsch reagieren.

Automatisierungs-Strategien, bei denen der Mensch weiterhin zumindest teilweise das Steuer übernimmt, sieht die Studie daher generell kritisch. Eine Aufteilung der Fahraufgaben auf Mensch und Maschine mache die Entscheidungsfindung im Notfall nicht einfacher, sondern noch komplexer. Das Risiko, dass Autofahren am Ende riskanter statt sicherer wird, erhöhe sich dadurch.

In ihren Handlungsempfehlungen für Politik und Industrie warnt die Studie Autohersteller davor, mit dem Aspekt des Sicherheitsgewinns für ihre speziellen autonomen Autos zu werben. Statt Konkurrenzdenkens sei die gemeinsame Entwicklung einheitlicher Technik-Standards für alle Fahrzeuge angesagt. Generell müsse gemeinsam an der Sicherheit von Roboterautos, Infrastruktur und IT-System gearbeitet werden. Vor allem sollten die autonomen Systeme so gestaltet sein, dass eine Notfallübergabe an den Menschen möglichst selten und wenn, dann nur in einem sicheren Umfeld nötig ist.

(SPX)

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(Bild: kmm)



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