Aber kein Verbot

Massive Kontrollen in Frankreichs Fanzonen

Ausland
30.05.2018 16:53

Wegen einer erhöhten Anschlagsgefahr gilt in Frankreich seit Monaten die höchste Terrorwarnstufe. Nachvollziehbar, dass die Regierung vor allem bei Großereignissen erhöhte Sicherheitsvorkehrungen treffen muss. Davon nicht ausgeschlossen sind die Public-Viewing-Zonen während der Fußball-Weltmeisterschaft (14. Juni - 13. Juli). Das Turnier findet zwar in Russland statt, aber auch in Frankreich werden sämtliche Spiele auf bekannten öffentlichen Plätzen auf Großbildleinwänden gezeigt. Frankreichs Innenminister Gerard Collomb gab am Mittwoch bekannt, dass die Public-Viewing-Zonen massiv kontrolliert und bewacht werden. Ein generelles Public-Viewing-Verbot werde es jedoch nicht geben. 

Collomb widersprach damit internationalen Meldungen, wonach derartige Veranstaltungen aus Sicherheitsgründen generell untersagt worden seien. „Übertragungen von WM-Spielen auf Großbildleinwänden dürften jedoch nur in besonders gesicherten Zonen stattfinden“, schreibt das französische Innenministerium auf seiner Homepage. Besucher würden vor dem Betreten dieser Veranstaltungsorte kontrolliert. Ähnliche Sicherheitsvorkehrungen hatte Frankreich auch bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 im eigenen Land getroffen.

„Angesichts des aktuellen Klimas terroristischer Bedrohungen müssen die bei der letzten Europameisterschaft angewandten Sicherheitsverfahren wieder mit derselben Effizienz eingesetzt werden“, so Collomb. Die Frage, ob es Sicherheitsschleusen mit Körperscannern gibt, wird seinen Angaben zufolge je nach Lage entschieden. Die Sicherheit soll auch durch zusätzliche Video-Überwachung gewährleistet werden. Bei der EM in Frankreich vor zwei Jahren waren knapp 120.000 Sicherheitskräfte im Einsatz. 

„Man muss ständig wachsam sein“
Erst vor knapp drei Wochen tötete ein 20-jähriger Tschetschene im Herzen von Paris einen Passanten mit einem Messer. Seit Jänner 2015 wurden in Frankreich 246 Menschen bei Anschlägen getötet, mehr als 50 Attentate - davon 20 im Vorjahr - wurden nach Angaben der Behörden vereitelt. Beim schwersten Anschlag wurden am 13. November 2015 bei Attacken auf den Musikclub „Bataclan“, das Fußballstadion Stade de France und eine Reihe von Bars und Restaurants in Paris 130 Menschen getötet. „Es gibt kein risikofreies Terrain. Man muss ständig wachsam sein“, sagte Collomb kürzlich in einem Interview mit französischen Medien. 

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