28 Sommertage

Rekord-Frühling: So oft heiß war es noch nie!

Österreich
29.05.2018 12:53

Der Frühling 2018 war der zweitwärmste der Messgeschichte. Die Temperatur lag zwei Grad über dem Mittel und somit knapp hinter dem Rekord von 2007. Einen Rekord gab es bei der Zahl der Sommertage, hieß es in der vorläufigen Bilanz der ZAMG vom Dienstag. Im Großteil Österreichs war es sehr trocken, im Süden fiel aber stellenweise doppelt so viel Regen wie in einem durchschnittlichen Frühling.

Dabei war der März „noch deutlich zu kalt“, wie Meteorologe Alexander Orlik am Dienstag ausführte. „Dann folgten aber der zweitwärmste April der Messgeschichte und einer der fünf wärmsten Mai-Monate seit Messbeginn im Jahr 1767.“

28 Sommertage im Frühling
In diesem Frühling, der für die Meteorologen Ende Mai endet, wurde der absolute Rekord an Sommertagen in Österreich gebrochen. Der bisherige Frühlingsrekord stammte mit 27 Sommertagen aus dem Jahr 2007 von der Wetterstation Innsbruck-Universität. Dieser Wert wurde am Dienstag von Andau (Burgenland) und Wolkersdorf (Niederösterreich) übertroffen (beide halten jetzt vorerst bei 28 Sommertagen). „In vielen Regionen gab es heuer zwei- bis dreimal so viele Sommertage wie in einem durchschnittlichen Frühling“, sagte Orlik.

In diesem Frühling wurde es ungewöhnlich früh heiß, am 20. April wurde an der Wetterstation Salzburg-Freisaal erstmals die 30-Grad-Marke erreicht. Das ist der zweitfrüheste Termin der Messgeschichte. Auf dem ersten Platz liegt der 17. April 1934 (ebenfalls in der Stadt Salzburg).

Große Unterschiede bei Regenmengen
Die Regenmengen waren äußerst unterschiedlich verteilt. Der Großteil Österreichs blieb sehr trocken und in vielen Regionen war es der trockenste Frühling seit dem Jahr 2003, vor allem in Vorarlberg und Nordtirol sowie im Gebiet vom Flachgau bis ins Nordburgenland. In Oberösterreich regnete es größtenteils nur halb so viel wie in einem durchschnittlichen Frühling. Anders im Süden: In vielen Regionen Kärntens und der Steiermark fiel bis zu doppelt so viel Regen wie im Mittel.

Das größtenteils sommerliche Wetter im Frühling unterstützte die Bildung von teils kräftigen Gewittern. Das Blitzortungssystem ALDIS registrierte heuer schon rund 26.000 Blitzeinschläge (Wolke-Erde-Blitze) in Österreich. Mehr Blitze im meteorologischen Frühling gab es zuletzt im Jahr 2009 (rund 71.000 Einschläge). Damals gab es an nur einem Tag (26. Mai) sogar rund 17.200 Blitzeinschläge. Heuer war der bisher blitzreichste Tag der 2. Mai mit rund 6200 Wolke-Erde-Blitzen.

Zählt man auch andere Blitzentladungen dazu (z.B. Impulse innerhalb der Wolken), blitzte es heuer in Österreich bereits etwas mehr als 171.000-mal. Auch dieser Wert liegt deutlich über dem vieljährigen Durchschnitt.

Vegetationszyklus beeinflusst
In den heuer relativ kalten Monaten Februar und März kam die Natur nur langsam in Schwung. So blühte die Forsythie erst Anfang April und damit rund zwei Wochen später als im Mittel. Die sehr warmen Monate April und Mai beschleunigten laut ZAMG den Vegetationszyklus und eine beeindruckende Aufholjagd folgte: Die Marillenblüte begann mit dem 3. April bereits ziemlich genau zu ihrem durchschnittlichen Zeitpunkt. Der Beginn der Kirsch-, Zwetschken- und Apfelblüte setzte wenige Tage vor dem langjährigen Mittel (10., 14. und 17. April) ein, und der Flieder war mit seinem Blühbeginn im Vergleich zum Durchschnitt (um den 25. April) schon fast eine Woche früher dran.

Vergleicht man die aktuelle Situation Ende Mai mit der Gesamtreihe seit 1946, ereignete sich das Ende der Apfelblüte eine Woche früher. Holunder, Robinie und Knäuelgras blühten sogar rund zwei Wochen früher als in einem durchschnittlichen Frühling.

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