Jäger schlagen Alarm

4000 Kitze sterben jedes Jahr bei Mäharbeiten

Steiermark
26.05.2018 18:00

Jetzt ist die Zeit, in der gemäht wird - und in der sich auch in steirischen Wiesen echte Dramen abspielen. Tausende frisch geborene Kitze verstecken sich nämlich im hohen Gras und werden angemäht, verstümmelt - ein so grauenhafter Tod wie Anblick. Die Jägerschaft weist auf ihren Service hin und dass solche Todesfälle vermeidbar sind.

Jedes Jahr sind es geschätzt 4000 (!) Kitze, die im hohen Gras bei Mäharbeiten umkommen. „Vor allem heuer ist das Risiko groß, weil durch die Witterung spät gemäht wird und das mit der Setzzeit zusammenfällt“, sagt der steirische Jägermeister Franz Mayr-Melnhof. Und: „So etwas ist ein grässlicher Anblick und eine entsetzliche Art zu sterben. Und vor allem absolut vermeidbar!“

Er weist eindringlich auf einen Service hin, den die heimischen Waidmänner - kostenlos - anbieten: „Sie suchen für Landwirte und Private mit großen Wiesenflächen diese auf Rehe ab. Wenn die Mutter mit dem Kitz den Bereich verlassen hat, hängen sie im Bedarfsfall auch Blinker auf oder parfümierte Stofffetzen, um Tiere aus dem Risikobereich fern zu halten.“ Für die Kitzsuche braucht es ein sehr geschultes Auge, „die winzigen Kleinen liegen geschützt in Grastunnel, in den ersten Lebenstagen sind sie auch völlig geruchlos, da findet sie nicht einmal der Jagdhund.“

Rehkitze bitte nicht angreifen!
Mayr-Melnhof warnt eindringlich: „Nicht angreifen! Selbst wenn es vermeintlich länger da alleine liegt, in 90 Prozent der Fälle holt es das Muttertier. Und wenn der Geruch des Menschen einmal drauf ist, ist das für das Baby das Todesurteil. Sollte es dennoch unausweichlich sein, dann nur mit dicken Grasbüscheln berühren.“

Auch an die Mäher appelliert Mayr-Melnhof: „Heutzutage sind die Maschinen so schnell, dass kein Wildtier mehr flüchten kann. Das betrifft nicht ,nur‘ Kitze, auch Fasane oder Hasen. Bitte mähen Sie nur von innen nach außen, sonst versperren Sie auch den Fluchtweg für das Tier.“

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