Formel-1-Klassiker

Ricciardo und Verstappen dominieren in Monte Carlo

Motorsport
24.05.2018 18:11

Red Bull hat beim Motorsport-Highlight des Jahres einen perfekten Start ins Jubiläums-Wochenende hingelegt und mit Bestzeiten die Favoritenrolle in Monte Carlo bestätigt! Mit den neuen Hypersoft-Reifen zertrümmerten in den freien Donnerstags-Trainings Daniel Ricciardo und Max Verstappen wechselweise den bestehenden Rundenrekord. Das Team hofft, beim 250. GP-Start auch am Ende ganz vorne zu sein.

Denn im Geschlängel der 19 engen Monaco-Kurven auf nur 3,337 Kilometern zählen am Sonntag (ab 15.10 Uhr LIVE im sportkrone.at-Ticker) vor allem mechanischer Grip, gute Traktion und die Auto-Balance, weniger aber die PS, das große Manko beim französischen Motorenpartner der „Bullen“, Renault. Die beste Sieg-Voraussetzung wäre natürlich eine Pole, auch wenn zuletzt die Statistik dagegen sprach. Denn von den bisherigen 65 Rennen der Formel 1 in Monaco (offiziell ist es der 76. Monaco-Grand-Prix) wurden zwar 28 aus der Pole gewonnen, aber bei den jüngsten drei Auflagen hat es der Pilot vom besten Startplatz aus NICHT geschafft, das prestigeträchtigste Formel-1-Rennen des Jahres auch zu gewinnen.

Den beiden Red Bull am nächsten kam am Donnerstag der Ferrari von Vorjahressieger Sebastian Vettel. Der mit zwei Siegen in die Saison gestartete Deutsche gerät zunehmend unter Druck. Nach vermuteten Ölverbrennungs-Tricks und dem Rückbau der am Halo montierten Rückspiegel-Flügel ist nun bei Ferrari auch die Batteriesoftware ins Blickfeld der FIA-Kontrolleure geraten. Vettel beschwichtigte, hat nach anfänglicher WM-Führung aber vor dem 6. Saisonrennen 17 Punkte Rückstand auf Lewis Hamilton. „Das hier ist eine andere Strecke, eine ganz andere Charakteristik“, spielte Vettel zunächst die Speed-Probleme von Barcelona herunter und erinnerte an den Monaco-Doppelsieg vom Vorjahr. Auch der mittlerweile verlängerte Radstand der Ferraris sei kein Problem. „Das heißt ja nicht, dass wir jetzt einen Bus haben“, sagte Vettel und bestätigte das als Dritter noch vor Hamilton.

Verstappen verbesserte den am Vormittag von Ricciardo auf 1:12,126 Minuten gedrückten Streckenrekord (Kimi Räikkönen 2017) am Nachmittag zunächst auf 1:12,035, ehe Ricciardo auf der im Finish immer schneller werdenden Strecke mit 1:11,841 als erster Fahrer überhaupt in Monaco unter 1:12 Minuten blieb. Dazwischen hatte man in FP2 wegen gelockerter Kanaldeckel für zehn Minuten keine Autos auf die Strecke gelassen. Die von der Konkurrenz zugeschanzte Favoritenrolle und die Hoffnungen der „Jubiläums-Spezialisten“, auch den 250. GP-Start am Sonntag mit einem Sieg zu beenden, wurden damit befeuert. „Wenn unser Chassis wo zur Geltung kommt, dann hier. Langsam kommen wir in die Favoritenrolle“, ließ sich sogar Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko im ORF zu Optimismus hinreißen.

Der Moment der Wahrheit kommt aber nach dem wie immer arbeitsfreien Freitag in Monaco erst am Samstag im Qualifying. Heuer haben es die Bullen noch nicht in die Top-3 geschafft, in Monaco könnte es nun sogar für ganz vorne reichen. Im Rennen ist der RB14 ohnehin Klasse. Er sei deshalb „aufgeregt wie ein Schulbub“, gestand Ricciardo. Seine Karriere dürfe nicht ohne Monaco-Sieg bleiben. Die bisher beste Chance vergab man bekanntlich vor zwei Jahren durch eine Boxen-Panne. „Deshalb habe ich das Gefühl, dass mir Monaco einen Sieg schuldet.“ Red Bull dürfte jedenfalls beim Jubiläum mit der aggressiven Strategie richtig liegen. Gleich elf Sätze der rosa Gummiwalzen namens „Hypersoft“ hat das Team geordert. Der superweiche und dennoch haltbare Pneu wurde allseits gelobt und bringt offensichtlich mindestens eine Sekunde pro Runde.

Schon vor dem Rennen wurde Red Bull zum Jubiläum gratuliert, natürlich auch von Vettel. Mit dem Deutschen war das Team von Dietrich Mateschitz zwischen 2010 und 2013 vier Mal in Folge Konstrukteurs- und Fahrerweltmeister geworden. „Eine tolle Zeit, auf die ich immer gerne zurückblicken werde“, sagte Vettel. Sein Glückwunsch fiel freilich zwiegespalten aus. „Alles Gute und kein Sieg“, meinte er schmunzelnd.

Das Ergebnis des 2. Trainings:
1. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 1:11,841 Minuten
2. Max Verstappen (NED) Red Bull +0,194 Sekunden

3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +0,572
4. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +0,695
5. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +0,702
6. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes +0,801
7. Nico Hülkenberg (GER) Renault +1,206
8. Stoffel Vandoorne (BEL) McLaren +1,236
9. Fernando Alonso (ESP) McLaren +1,274
10. Carlos Sainz Jr.
(ESP) Renault +1,359
11. Brendon Hartley (NZL) Toro Rosso +1,381
Weiters:
14. Pierre Gasly (FRA) Toro Rosso +1,569
Das Ergebnis des 1. Trainings:
1. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 1:12,126 Minuten
2. Max Verstappen (NED) Red Bull +0,154 Sekunden
3. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +0,354
4. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +0,915
5. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +0,940
6. Carlos Sainz Jr. (ESP) Renault +1,330
7. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes +1,376
8. Sergio Perez (MEX) Force India +1,591
9. Romain Grosjean (FRA) Haas +1,817
10. Sergej Sirotkin (RUS) Williams +1,836
Weiters:
12. Brendon Hartley (NZL) Toro Rosso +1,908
14. Pierre Gasly (FRA) Toro Rosso +2,114
16. Charles Leclerc (MON) Sauber +2,395

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(Bild: KMM)



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