IS-Truppen vertrieben

Assad-Regime: „Damaskus wieder komplett sicher“

Ausland
22.05.2018 08:39

„Damaskus ist wieder komplett sicher“: Laut der syrischen Armee ist die gesamte Region rund um die Hauptstadt erstmals seit sechs Jahren unter der vollständigen Kontrolle der Regierung. Die Terrormiliz Islamischer Staat sei aus ihrer letzten Bastion im Süden der Stadt vertrieben worden. „Die syrische Armee verkündet heute, dass Damaskus, seine Randgebiete und die umliegenden Städte komplett sicher sind“, sagte ein Militärsprecher am Dienstag.

Bereits am Sonntag hatte eine kleine Gruppe von IS-Kämpfern die Stadt in Richtung einer Wüstenregion im Osten Syriens verlassen, die noch unter Kontrolle der sunnitischen Extremistengruppe IS steht. In der Nacht auf Montag sei dann auch eine zweite Gruppe Dschihadisten aus dem Flüchtlingslager Jarmuk und dem Viertel Tamadun im Süden von Damaskus abgezogen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Räumung in Nacht-und-Nebel-Aktion
Laut der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle hatte sich die Terrormiiz mit der Regierung auf eine Waffenruhe und den Abzug ihrer Kämpfer geeinigt. Eine Bestätigung seitens der Regierung gibt es dafür allerdings nicht, jedoch erklärte ein Vertreter des Militärs der staatlichen Nachrichtenagentur Sana, es habe eine derartige Vereinbarung tatsächlich gegeben, um so Frauen und Kinder in Sicherheit bringen zu können. 1600 Kämpfer und Zivilisten seien nach Angaben der Beobachtungsstelle mit Bussen - 32 an der Zahl - fortgebracht worden, „in der Nacht und im Geheimen“, weil die Regierung nicht bestätigen wollte, mit der Terrormiliz zu verhandeln. Vielmehr erklärte später ein Militärsprecher, die Armee habe „eine große Zahl Kämpfer“ der IS-Miliz „eliminiert“ und damit die Kontrolle über Jarmuk und Tadamun zurückerlangt.

Die Regierungstruppen hatten am 19. April eine Offensive auf die letzten IS-Bastionen in Damaskus gestartet. Bei den Kämpfen seien laut der Beobachtungsstelle rund 250 Regierungskämpfer, etwa 230 Dschihadisten und über 60 Zivilisten getötet worden. Die Zahlen sind allerdings nur schwer überprüfbar.

Region Ost-Ghouta nach blutiger Offensive eingenommen
Mitte April hatte die Regierung bereits die Region Ost-Ghouta nach einer zweimonatigen blutigen Offensive vollständig eingenommen. Anschließend waren die Aufständischen unter dem Druck der Armee gezwungen, auch weitere Städte im Umland der Hauptstadt zu räumen. Die meisten Kämpfer und ihre Angehörigen zogen nach Verhandlungen mit der Regierung in die letzten Rebellengebiete in Nordsyrien ab.

Mittlerweile kontrolliert der IS laut der Beobachtungsstelle nur noch drei Prozent des syrischen Territoriums, darunter drei Dörfer an der irakischen Grenze. Den Angaben zufolge rückte die kurdisch-arabische SDF-Allianz am Sonntag mit Unterstützung französischer und US-Streitkräfte weiter auf diese letzte IS-Bastion östlich des Euphrat vor. Abgesichert wurde die Offensive auf der anderen Seite der Grenze von der irakischen Armee.

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