Tobt wegen Manöver

Beleidigter Kim droht mit Absage von Trump-Treffen

Ausland
15.05.2018 22:10

Zunächst wurden die für Mittwoch geplanten Gespräche mit dem Süden ausgesetzt, nun droht Nordkorea mit der Absage des für 12. Juni angesetzten Gipfeltreffens zwischen Diktator Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump. Grund sind laut den koreanischen Nachrichtenagenturen erneute Militärmanöver Südkoreas mit den USA. Diese sehen die Sache entspannt.

„Wir machen weiter und treiben die Planungen für das Treffen von Präsident Donald Trump und Kim Jong Un voran“, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, am Dienstag in Washington. Die laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap, die die Welt mit Meldungen aus dem regelrecht abgeriegelten Norden versorgt, von Nordkorea kritisierten Militärübungen stellten keinesfalls eine Provokation dar: „Das sind Dinge, die wir auf der ganzen Welt machen.“ Nauert erklärte die Übungen seien „nicht provokativ“ und würden fortgesetzt-

Bei dem mit Spannung erwarteten Gipfeltreffen von Kim mit Trump am 12. Juni in Singapur soll es um eine friedliche Lösung des Atomstreits gehen. Doch nun gehen die Wogen auf der koreanischen Halbinsel wieder hoch. Der Grund: Die südkoreanische und die US-amerikanische Luftwaffe sollen bei den am Freitag gestarteten sogenannten Max-Thunder-Übungen einen Einmarsch in den Norden simuliert haben - für Kim eine Provokation inmitten der Erwärmung der innerkoreanischen Beziehungen. Damit droht nach Wochen des Tauwetters ein Rückschlag in diesem gefährlichen Konflikt.

Gespräche mit Südkorea ausgesetzt
Definitiv abgesagt sind wegen der zweiwöchigen Luftverteidigungsübung die für Mittwoch angesetzten hochrangigen Gespräche zwischen Nord- und Südkorea. Dabei hätte die „Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung und einen dauerhaften Frieden“ geschaffen werden sollen. Zudem hätten humanitäre Projekte, etwa direkte Kontakte zwischen getrennten Familien, wieder aufgenommen und der Austausch und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen verstärkt werden sollen. 

Im April hatten sich Kim und der südkoreanische Präsident Moon Jae In erstmalig die Hände gereicht - es war ein historisches Treffen, das es so seit dem Ende des Koreakriegs 1953 nicht mehr gegeben hat.

Video: Kim reicht seinem „Feind“ die Hand

Abriss von Atomtestgelände begonnen
Ob auch der bereits begonnene Abbau des Atomtestgeländes Punggye-ri im Nordosten des Landes gestoppt wird, ist noch nicht klar. Am Dienstag war bekannt gegeben worden, dass wichtige Einrichtungen an den Eingängen abgerissen worden seien, zwischen 23. und 25. Mai soll gesprengt werden.

In Punggye-ri hatte Nordkorea seine sechs Atomtests durchgeführt, den bisher letzten im September 2017. Der UN-Sicherheitsrat hatte daraufhin die Sanktionen gegen das abgeschottete Land verschärft.

Video vom September 2017 zum bisher jüngsten Atomtest:

Die Führung in Pjöngjang will mit der Zerstörung des Atomtestgeländes unter anderem demonstrieren, dass es das Land mit seinen Ankündigungen ernst meint und verhandlungsbereit ist. 

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