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E-Medikation jetzt in der ganzen Steiermark

Steiermark
14.05.2018 15:03

Die e-Medikation ist in der Steiermark jetzt flächendeckend eingesetzt. Laut Gesundheitsfonds Steiermark sind nahezu alle 1000 Kassenärzte und rund 200 Apotheken auf das elektronische System, das Doppelverordnungen und Wechselwirkungen vermeiden soll, umgestellt. Nach Vorarlberg ist die Steiermark das zweite Bundesland, in dem die Datenbank im Vollbetrieb läuft. Bis Herbst 2019 folgen die restlichen Bundesländer.

Seit dem 10. Mai sind sämtliche niedergelassene Vertragsärzte in der Steiermark im Rahmen der e-Medikation (eine Funktion der elektronischen Gesundheitsakte ELGA) verpflichtet, verordnete Medikamente zu speichern. Patienten erhalten weiterhin ein auf Papier ausgestelltes Rezept mit einem eigenen Code, mit dem sie zur Apotheke gehen. Durch Scannen des Codes auf dem Rezept kann die Apotheke die Abgabe der verordneten Arzneimittel in der e-Medikationsliste speichern. Wenn die E-Card in der Apotheke gesteckt wird, kann der Apotheker die gesamte e-Medikationsliste abrufen und auf Wechselwirkungen prüfen. Für die Patienten ist die Teilnahme freiwillig, eine Abmeldung ist jederzeit möglich.

Der Start war holprig
„Der große Vorteil von e-Medikation ist die Minimierung der Risiken unerwünschter Wechselwirkungen und Mehrfachverordnungen. Außerdem wird die Sicherheit bei der Einnahme von Medikamenten für die Patientinnen und Patienten deutlich erhöht“, so der steirische Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP). Nach einem holprigen Start eines Pilotprojektes 2016 in Deutschlandsberg und dem baldigen Ausstieg einiger der beteiligten Ärzte wurde das Gesamtprojekt in den vergangenen Monaten doch für die gesamte Steiermark ausgerollt. Im Bezirk Deutschlandsberg läuft das System bereits seit März, zuletzt wurden die Praxen und Apotheken in Graz und Graz-Umgebung mit dem System vernetzt.

Aktuelle Debatte gefährdet Projekt
„Die technischen Probleme, die es in der e-Medikation anfangs gab, scheinen soweit beseitigt. Wir hören von den beteiligten Ärztinnen und Ärzten kaum mehr Klagen“, sagt Herwig Lindner, Präsident der Ärztekammer Steiermark. Die aktuelle Debatte um die Auswertung der ELGA-Daten für wissenschaftliche Zwecke gefährde jedoch das Projekt, „weil es die gesetzlich verbriefte Sicherheit, dass ELGA und e-Medikations-Daten nur für die medizinische Behandlung genutzt werden dürfen, aufweicht“, urteilte Lindner.

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