Unglück in Bayern

Regionalzug schießt Güterzug ab: Zwei Tote

Ausland
08.05.2018 16:08

Zwei Tote und 14 Verletzte - unter ihnen mehrere Schwerverletzte - hat am späten Montagabend ein Zugunglück in Bayern gefordert. Gegen 21.30 Uhr rammte ein Regionalzug einen in der Nähe des Bahnhofs von Aichach stehenden Güterzug. Die beiden Schienenfahrzeuge entgleisten nicht, wurden aber stark beschädigt. Ermittler gehen von menschlichem Versagen aus. Der für die Strecke zuständige Fahrdienstleiter wurde vorläufig festgenommen, später jedoch wieder entlassen.

Gegen den 24-jährigen Mann bestehe der dringende Verdacht der fahrlässigen Tötung, teilte das Polizeipräsidium Schwaben Nord am Dienstag mit. Der Mann soll dafür verantwortlich sein, dass die beiden Züge auf demselben Gleis unterwegs waren und zusammenstießen. Ein technischer Defekt könne nach ersten Ermittlungen ausgeschlossen werden, sagte Polizeisprecher Markus Trieb. Dem Fahrdienstleiter werden fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Am Dienstagabend wurde der Haftbefehl unter Auflagen wieder außer Vollzug gesetzt.

Den Polizeiangaben zufolge war der Personenzug der Bayerischen Regiobahn mit knapp 20 Menschen an Bord auf dem Weg von Augsburg wenige Hundert Meter vom Bahnhof in Aichach entfernt frontal auf den stehenden Güterzug zugefahren. In dem Triebwagen der Regionalbahn wurde bei dem Aufprall ein weiterer Fahrgast schwer verletzt, zwei mittelschwer und elf Passagiere erlitten leichte Verletzungen. Der Lokführer aus dem Güterzug kam ohne äußerliche Verletzungen davon.

Polizei sucht Passagiere, die bei Aufklärung helfen könnten
Wie die Polizei später herausfand, sollen etwa 15 weitere Passagiere, die offenbar ohne größere Blessuren blieben, nach dem Unglück den Einsatzort verlassen haben, bevor die Beamten deren Personalien feststellen konnten. Die Kriminalpolizei hofft nun, dass diese Fahrgäste sich bei der Polizei melden. Die Zeugen könnten wichtige Hinweise für das Ermittlungsverfahren geben.

Der Vorfall erinnert an das Zugunglück im oberbayrischen Bad Aibling vom Februar 2016. Damals waren zwei Züge der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) frontal zusammengestoßen. Zwölf Menschen starben, 89 wurden verletzt. Der Fahrdienstleiter hatte auf seinem Handy gespielt und Signale falsch gestellt. Er wurde wegen fahrlässiger Tötung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

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