AMAQ offline

Europol: Schwerer Schlag gegen IS-Terrorpropaganda

Digital
27.04.2018 12:31

Die Polizeibehörden in den USA und in der EU haben in einer gemeinsamen Aktion die Propagandakanäle der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat - insbesondere die Nachrichtenagentur AMAQ - in mehreren Ländern lahmgelegt. In den Niederlanden, Kanada und den USA wurden Server beschlagnahmt, die darauf befindlichen Daten werden gerade ausgewertet.

Damit sei es gelungen, den „Propaganda-Möglichkeiten“ des IS „einen schweren Schlag zu versetzen“, erklärte Europol-Chef Rob Wainwright am Freitag in Den Haag. Ohne ihre Propagandakanäle sei es für die Dschihadisten deutlich schwerer, ihre Botschaften zu verbreiten und junge Menschen in Europa zu radikalisieren. Neben AMAQ wurden auch andere Medienkanäle wie etwa Radio al-Bayan offline genommen.

Der IS nutzte AMAQ unter anderem dafür, sich zu den tödlichen Anschlägen in Paris, Brüssel, Barcelona und Berlin zu bekennen. Europol hatte das Treiben der Dschihadisten-Nachrichtenagentur bereits seit 2015 genau beobachtet und alle EU-Mitgliedsstaaten über die Gefahr informiert, die von der Propagandamaschine ausgeht.

Konzertierte Aktion in mehreren Ländern
Zum Zugriff kam es am Mittwoch und Donnerstag, als Europol in einer konzertierten Aktion in Bulgarien, Frankreich und Rumänien digitale Beweismittel sicherte und gemeinsam mit den dortigen Behörden Server in den Niederlanden, den USA und Kanada beschlagnahmte. Britische Ermittler untersuchten indes, auf welchen Wegen sich der IS die für seine Propaganda genutzten Internetdomains gesichert hatte.

Die Aktion richtete sich vor allem gegen die IS-Agentur AMAQ, die häufig Erklärungen der Organisation verbreitet. Amaq nutzt unter anderem den verschlüsselten Dienst Telegram, um seinen Anhängern Neuigkeiten aus der Dschihadisten-Welt zu schicken. Wurde dort ein Nachrichtenkanal geschlossen, tauchte allerdings bisher innerhalb kurzer Zeit ein neuer unter anderem Namen auf.

Schlinge um den IS zieht sich auch im Netz zu
Der jüngste Erfolg von Europol ist ein Beispiel dafür, dass die Terrororganisation nicht nur in ihren Einzugsgebieten im Irak und Syrien immer stärker unter Druck gerät, sondern auch im Internet.

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