An Grenze zu Nordkorea

Südkorea stoppt Beschallung mit Propaganda

Ausland
23.04.2018 10:44

Nach der nordkoreanischen Ankündigung eines Atom- und Raketenteststopps werden in Südkorea die Vorbereitungen für den Gipfel am Freitag mit vorsichtigem Optimismus vorangetrieben. Südkoreas Präsident Moon Jae In begrüßte das Moratorium als „wichtige Entscheidung auf dem Weg zu einer vollständigen Denuklearisierung der Koreanischen Halbinsel“. Um ebenfalls ein Signal der Abrüstung auszusenden, hat die südkoreanische Regierung die Beschallung der Nordkoreaner mit Propaganda mittels großer Lautsprecher an der Grenze vorläufig gestoppt.

Der Schritt solle dazu dienen, „militärische Spannungen zwischen dem Süden und dem Norden abzubauen und ein Klima für friedliche Gespräche zu schaffen“, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Montagmorgen mit. Präsident Moon sprach im Zusammenhang mit der atomaren Abrüstung von einer „strahlenden Zukunft“ für Nordkorea.

Es ist das erste Mal seit mehr als zwei Jahren, dass Südkorea keine laute Popmusik oder Kritik an der Führung von Machthaber Kim Jong Un per Lautsprecher über die Grenze sendet. Beide Seiten hatten ihre gegenseitige Propaganda-Beschallung 2015 ausgesetzt. Doch als Reaktion auf einen neuen Atomtest durch Nordkorea nahm Südkorea die Lautsprechersendungen im Jänner 2016 wieder auf. Damals hieß es, die Lautsprecheranlagen seien an elf Stellen entlang der rund 240 Kilometer langen Grenze wieder in Betrieb genommen worden.

Krieg der Lautsprecher
Die damalige Präsidentin Park Geun Hye bezeichnete die Beschallung mit lauter Popmusik und Kritik am Regime von Machthaber Kim als „wirksamstes Mittel der psychologischen Kriegsführung“. Auch Nordkorea nutzt dieses Instrument und richtet Lautsprecherdurchsagen gen Süden.

Moon und Kim kommen am Freitag zu einem historischen Gipfeltreffen in der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden Ländern zusammen. Für Ende Mai oder Anfang Juni ist ein ebenfalls historisches Treffen Kims mit US-Präsident Donald Trump geplant. Dieser sieht den Konflikt trotz der jüngsten Entspannungssignale noch lange nicht gelöst. Bis dahin sei es noch ein weiter Weg, erklärte Trump am Sonntag auf Twitter. „Vielleicht werden die Probleme gelöst, vielleicht aber auch nicht. Das wird sich noch herausstellen“, so Trump.

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