Sebastian Bohrn Mena:

„Müssen Ausstieg aus Tierversuchen vorantreiben!“

Tierecke
24.04.2018 06:28

Am 24. April wird weltweit der Internationale Tag zur Abschaffung von Tierversuchen begangen. Dabei geht es in erster Linie darum das Bewusstsein dafür zu stärken, dass viele Tierversuche nicht (mehr) nötig wären, weil sie wissenschaftlich unsinnig sind, es schon Alternativverfahren gibt oder durch besseren Austausch viele Versuche vermeidbar wären. Sebastian Bohrn Mena, Tierschutzsprecher der Liste Pilz, fordert die Regierung auf, den Ausstieg aus Tierversuchen voranzutreiben.

„Seit Jahren wird ein verbindlicher Fahrplan zum Umstieg auf tierversuchsfreie Forschung gefordert, bislang gibt es jedoch kaum Bewegung. Wir werden jetzt den politischen Druck erhöhen und die Regierung auffordern, den Bestimmungen des Staatsziels Tierschutz bei Tierversuchen endlich gerecht zu werden. Es kann nicht sein, dass überall der digitale Wandel gepriesen und viel Steuergeld investiert wird um den technologischen Fortschritt zu fördern, bei Tierversuchen aber teils Zustände wie vor 50 Jahren bestehen“, kündigt Tierschutzsprecher Sebastian Bohrn Mena einen Entschließungsantrag der Liste Pilz an.

Anzahl der Tierversuche steigt
In Österreich werden jährlich rund 250.000 Tiere aus 20 Tierarten in Versuchen eingesetzt, darunter auch fast 15.000 Kaninchen, 5000 Schweine und 200 Hunde. Bei den Tests wird nach Schweregrad unterschieden, also ob den Tieren „nur“ kurzfristig Schmerzen zugefügt oder sie schweren Eingriffen ausgesetzt werden mit anschließender Behandlung, bis hin zu solchen, die zu Forschungszwecken auch gezielt tödliche Verletzungen herbeiführen. „Die Zahl der Tierversuche steigt kontinuierlich, alleine in den letzten drei Jahren um fast 15 Prozent. Dabei werden viele Eingriffe an Tieren gar nicht erfasst, die Zahl ist daher wohl bedeutsam höher. Durch die mangelnde Aufbereitung der Informationen und wenig Transparenz ist es auch schwierig unabhängige Kontrolle auszuüben. Daher werden wir demnächst ergänzend eine parlamentarische Anfrage einbringen, die Licht in die Dunkelheit der Tierlabore bringen soll“ so Tierschutzsprecher Sebastian Bohrn Mena.

„Tierversuche dürfen irgendwann nicht mehr notwendig sein!“
„Ich schließe mich der Meinung von Tierschutzorganisationen und Experten an, dass im Jahr 2018 nur noch jene Tierversuche erlaubt sein sollten, die unbedingt notwendig sind und für die es absolut keinen Ersatz gibt. Gleichzeitig muss die tierversuchsfreie Forschung gezielt gefördert werden, damit irgendwann der Tag erreicht wird, an dem Tierversuche gar nicht mehr notwendig sind. Internationale Vorbilder zeigen, dass das möglich ist“ so Bohrn Mena. Die Niederlande etwa haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 eine führende Rolle bei Innovationen ohne Tierversuche einzunehmen. Der niederländische Landwirtschaftsminister hat hierzu bereits 2016 ein Strategiepapier erarbeiten lassen, welches zahlreiche konkrete Maßnahmen zur Aufgabe bzw. Einschränkung von Tierversuchen vorsieht. Auch in Deutschland wird der Ausstieg forciert. So fördert die Bundesregierung gezielt tierversuchsfreie Forschungsmethoden. Einer repräsentativen Umfrage aus 2017 zufolge, ist die Mehrheit der Deutschen für die Abschaffung von Tierversuchen und über 75% befürworten eine Ausweitung der öffentlichen Förderung tierversuchsfreier Forschung.

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