Gegen Erdogan-Netzwerk

Wien: Aktion scharf nach Kriegsspielen in Moschee!

Österreich
19.04.2018 14:50

Die verstörenden Bilder von Kindersoldaten, die türkischen „Märtyrern“ in einer Wiener Moschee huldigen, haben die Politik wachgerüttelt. In einer Aktion scharf des ermittelnden Kultusamtes gegen Radikalitäts-Brennpunkte droht dem Netzwerk des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei uns die Auflösung - und islamischen Gebetshäusern im Extremfall die Schließung.

Wie berichtet, hat der zuständige Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) eine Prüfung angeordnet. Dazu wurde der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) ein Ultimatum bis 27. April gesetzt. Die höchste muslimische Religionsvertretung muss bis dahin gleich mehrere heikle Fragen beantworten. 

Blümel: „Null Toleranz für solche Handlungsweisen“
„Null Toleranz für solche Handlungsweisen, die mit unserer Leitkultur und Werteordnung in keiner Weise vereinbar sind“, so Blümel. Unter anderem will die Regierung wissen, welche Schritte gesetzt wurden, ob es ähnliche Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen gab und welche Konsequenzen bisher gezogen wurden.

In einem zweiten Schritt wird das Kultusamt die betroffene ATIB-Moschee in der Wiener Brigittenau vor Ort unter die Lupe nehmen. Zudem werden nach derzeitigem Stand bis zu 50 Personen einvernommen und die öffentlichen Auftritte in sozialen Netzwerken in Sachen Radikalität kontrolliert. Nach dem vor zwei Jahren verschärften Islamgesetz gegen die verbotene Finanzierung aus dem Ausland in Österreich drohen jedenfalls scharfe Strafen wie Vereinsauflösung oder sogar Moscheeschließungen.

60 Imame aus dem Ausland finanziert
Zudem gibt es nach aktuellen Zahlen den Verdacht, dass bis zu 60 islamische Imame in Österreich aus dem Ausland finanziert werden! Deswegen wurden auch schon mehrere religiöse Oberhäupter des Landes verwiesen.

Der ÖVP-Abgeordnete Efgani Dönmez, der selbst Wurzeln in der Türkei hat, glaubt im Interview mit der „Krone“ bezüglich der Causa Kindersoldaten keinesfalls an einen Zufall: „Es geht darum, ATIB zu schwächen.“

„Krone“: Herr Dönmez, Kinder als Erdogans Soldaten - Sie glauben nicht, dass die Bilder Zufall sind.
Efgani Dönmez: Nein, im Hintergrund läuft ein Machtkampf zwischen der arabischen Moslembruderschaft gemeinsam mit dem türkischen Pendant der nationalistisch-islamistischen Milli Görüs gegen ATIB. Die Bilder wurden aus dem Umfeld der Moslembruderschaft hinausgespielt, um ATIB zu schwächen und in Verruf zu bringen.

Sie verteidigen also den Verein, in dessen Wiener Moschee die Bilder entstanden sind?
Die ATIB-Bewegung ist unter den Islamvereinen noch der Einäugige unter den Blinden. Eine Schwächung der ATIB, trotz aller berechtigter Kritik, wird das Problem nicht lösen. Ganz im Gegenteil, es wird es noch verschärfen. Die anderen sind noch viel reaktionärer und islamistischer in ihren Ansichten als ATIB.

Christoph Budin, Kronen Zeitung

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