Während Syrien-Krise

Van der Bellen zu Besuch bei Jordaniens Monarch

Ausland
17.04.2018 16:36

Nur wenige Tage nach ihrer Rückkehr aus China sind Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Ehefrau Doris Schmidauer am Dienstag bereits zu ihrer nächsten Auslandsreise aufgebrochen. Auf Einladung des jordanischen Königshauses reisten sie zu einem dreitägigen offiziellen Besuch ins Nachbarland Syriens.

Jordanien ist in mancherlei Hinsicht durchaus mit Österreich vergleichbar: Es ist ziemlich genau gleich groß, beherbergt mit rund 9,5 Millionen Menschen eine ähnliche Zahl an Einwohnern, es hat keinerlei nennenswerte Bodenschätze, und es ist stabil.

Damit hat es sich freilich schon mit den Gemeinsamkeiten, denn Jordanien liegt quasi im Auge des Orkans, eingeklemmt zwischen Israel, der palästinensischen Westbank, Saudi-Arabien, dem Irak und Syrien.

1,3 Millionen syrische Flüchtlinge in Jordanien
Seit Beginn des Krieges in Syrien sind rund 1,3 Millionen Syrer nach Jordanien geflohen und leben bis heute dort - rund 655.000 als vom UNHCR registrierte Flüchtlinge. Eine ungeheure Belastung für das Land.

Van der Bellen wird auch Zaatari, das größte Flüchtlingslager, besuchen, in dem mehr als 80.000 Menschen Zuflucht gefunden haben. Zum Vergleich: In Klagenfurt leben rund 99.000 Menschen.

„Der Besuch dient auch dazu, einen Überblick über die aktuelle Entwicklung in der Region, vor allem in Syrien, zu erhalten“, sagt der Bundespräsident. Aber natürlich geht es auch um die bilateralen und nicht zuletzt die wirtschaftlichen Beziehungen. Van der Bellen wird daher auch von diversen österreichischen Unternehmern begleitet.

Österreich hat enge Verbindungen zum Königreich
Jordaniens König Abdullah II., dessen Familie seit vielen Jahren besonders enge Beziehungen zu Österreich hat (der König hat sogar eine Ausbildung bei einer österreichischen Spezialeinheit der Polizei absolviert), hat Van der Bellen bei der UNO in New York kennengelernt und nach Amman eingeladen.

Bundeskanzler Kurz startete Syrien-Vermittlung
Unterdessen hat Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag die gemeinsam mit Außenministerin Karin Kneissl angekündigte Syrien-Vermittlungsinitiative eingeleitet. Dabei telefonierte er mit dem Syrien-Beauftragten der UNO, Staffan de Mistura, der zurzeit in Saudi-Arabien weilt.

Dem Kanzler geht es darum, dass „eine weitere Eskalation dieses Stellvertreterkrieges oder gar eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland mit allen Mitteln verhindert wird. Das erste Ziel muss ein dauerhafter Waffenstillstand sein.“ Kurz will die 2015 in Wien gestarteten Syrien-Friedensgespräche wieder nach Österreich holen.

Christian Hauenstein, Kronen Zeitung, aus Amman

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