Das altehrwürdige Hohe Haus auf der Wiener Ringstraße hat schon mehr als 130 Jahre auf dem Buckel. Die „Krone“ blickte hinter die Kulissen des laufenden Umbaus.
Beim Betreten des im griechisch-römischen Stil Ende des 19. Jahrhunderts erbauten Parlaments atmet man Geschichte ein. Die Details zur Großbaustelle der Republik sind beeindruckend. 750 Fenster werden thermisch saniert, eine Million Meter Kabel neu verlegt, 500 Luster bzw. Leuchten gereinigt und wieder montiert sowie 12.000 Quadratmeter Parkett neu verlegt. Insgesamt gilt es 72.000 Quadratmeter Gesamtbruttofläche (inklusive Mauern, Wänden etc.) zu sanieren. Durch den Umbau sollen 3000 Quadratmeter mehr für Büroarbeitsplätze gewonnen werden.
Vieles muss nur gereinigt werden
„Das Wertvolle und Schöne wird bewahrt. Das Haus ist perfekt bis ins letzte Detail durchgearbeitet“, zeigt Prof. Hermann Schnell auf die Fassade. „Kein Vergleich dazu, wie heute am Bau geschlampt wird“, fügt der Architekt hinzu. Vieles muss nur gereinigt werden, um dann wieder top auszusehen. Der große Plenarsaal wird komplett umgestaltet, dabei soll das typische 1950er-Flair erhalten bleiben. Ein modernes Besucherzentrum soll informieren. Geplante Fertigstellung: Frühjahr 2021.
Sobotka: „Transparenz und Information“
Als quasi oberster Bauherr wacht Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka darüber, dass die Kosten nicht wie bei anderen Großbaustellen in der Vergangenheit - Stichwort Krankenhaus Nord oder Skylink auf dem Flughafen Schwechat - aus dem Ruder laufen und zu einem Milliardengrab werden. Denn die budgetierten 352 Millionen Euro für den Parlamentsumbau zahlen wir alle mit.
„Ich stehe als Nationalratspräsident für Transparenz und Information. Es ist völlig selbstverständlich, dass die Fraktionen und ich gemeinsam regelmäßig über Entwicklungen und Fortschritte informieren. Die Bevölkerung hat ein Recht zu wissen, was mit ihrem Steuergeld passiert, und ich sehe es als meine Pflicht, das auch sicherzustellen“, stellt Sobotka klar.
Daten und Fakten
Martina Münzer und Christoph Budin, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.