„Einmalig“

Streit um Objektivität des ORF: Wolf rüffelt FPÖ

Österreich
15.04.2018 13:25

Nach der Forderung des freiheitlichen Stiftungsrates Norbert Steger an den ORF, eine „objektivere Berichterstattung“ zu verfolgen, sowie der Drohung, Auslandskorrespondenten zu streichen, legt sich nun auch Armin Wolf mit der FPÖ an. Die Drohungen Stegers seien „in der langen Geschichte des ORF einmalig“ und könnten gut und gerne auch „aus Ungarn stammen“, so der „ZiB 2“-Anchorman.

Am Freitagabend wurde Armin Wolf mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, da er für drei zentrale Leitmotive im Journalismus stehe: Aufklärung, gesellschaftliche Emanzipation und Stärkung der Urteilskraft. Die Freude über diese besondere Ehre für den „ZiB 2“-Moderator wurde allerdings um die von Steger angeheizte Diskussion um die Objektivität der Berichterstattung sowie der Drohung, Auslandskorrespondenten zu streichen, „wenn sich diese nicht korrekt verhalten“, getrübt.

Grund genug für Wolf, die FPÖ auf Twitter und in seinem Blog zu rüffeln. So hätten „Stiftungsräte vielfältige Aufgaben“, jedoch gehörten die „Verwarnung oder Entlassung von RedakteurInnen“ ebenso wenig dazu wie „die Streichung von Korrespondentenstellen, weil die Berichterstattung über befreundete Parteien nicht gefällt“, klärt Wolf in seinem Blog unter dem Titel „Herr Grimme & Herr Steger“ in Richtung des FPÖ-Stiftungsrates auf. Diese Idee könnte laut Wolf “aus Ungarn“ stammen.

„In der langen Geschichte des ORF einmalig“
„Dass ein langjähriger Politiker, der von seiner Partei in den Stiftungsrat entsandt wurde, eher keine so geeignete Instanz ist, um über die Objektivität von Journalismus zu urteilen, ist eigentlich naheliegend“, wettert Wolf weiter. „Dass ein Partei-Stiftungsrat aber auch noch gleich mit der Entlassung von Redakteuren oder dem Streichen von Stellen droht, wenn ihm die Berichterstattung nicht passt, ist in der langen Geschichte des ORF allerdings einmalig.“

Auch die ORF-Redakteursvertretung halte diese Aussagen Stegers für einen „Tiefpunkt der Medienpolitik“ - es sei eine „Einschüchterung“, da man damit „kritische RedakteurInnen mundtot machen“ wolle. Für Wolf sei das vor allem daher bedenklich, weil „laut einer Vereinbarung zwischen ÖVP und FPÖ“ Norbert Steger „der nächste Vorsitzende des ORF-Stiftungsrates“ werden soll.

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