Stahlpfeiler verbogen

Nur Mini-Sanierung nach Unfall auf Brücke nötig

Salzburg
14.04.2018 06:00

Es war ein tragischer Unfall, als im August ein Lkw-Lenker (41) aus dem Pinzgau nach einem Reifenplatzer gegen einen Pfeiler der Autobahnbrücke Puch-Urstein prallte und starb.  Auch mit technischen Folgen: Gutachter nahmen die Stahlbrücke ins Visier, klärten die Standfestigkeit des verbogenen Trägers. Jetzt liegt ein Ergebnis vor: Demnach reicht eine Mini-Sanierung aus, die laut Asfinag im Sommer durchgeführt wird - ohne grobe Einschränkungen für den Verkehr.

Donnerstag, 17. August, 7.30 Uhr: Der Fernfahrer aus dem Pinzgau war mit seinem Schwertransporter Richtung Villach unterwegs. Genau auf der Autobahnbrücke Puch-Urstein platzte der vordere linke Reifen. Der Sattelschlepper wurde mit voller Wucht gegen die Stahlkonstruktion der 1968 errichteten Brücke gedrückt, der Lenker dabei aus dem Führerhaus geschleudert und eingeklemmt. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.

Neben der menschlichen Tragödie hat der schwere Unfall auch technische Folgen: Eine Stahlstrebe der Brücke wurde durch den heftigen Aufprall deutlich verbogen. Sofort rückten Experten der Asfinag an, untersuchten die Statik des Bauwerks. Auch Univ.-Prof. Harald Unterweger von der TU Graz hat sich mit einem Ziviltechniker die Spezial-Stahlkonstruktion noch einmal genau angesehen. „Es handelt sich hier um eine sensible Mittelbogenbrücke, wo also das Tragwerk in der Mitte und nicht wie üblich an den beiden Seiten verläuft“, erklärte Unterweger, der bereits bei Sanierungsmaßnahmen in Puch-Urstein in den 1990er-Jahren involviert war.

Jetzt liegen die Ergebnisse vor. Fazit: Alles soweit in Ordnung, keine Gefahr. „Kleinere Lackschäden müssen ausgemerzt werden“, beruhigt Dipl. Ing. Christian Honeger von der Asfinag. „Die Verbiegung stellt kein Sicherheits-Risiko dar, es ist eine reine optische Angelegenheit.“

Das heißt: Im Sommer werden die nötigen Arbeiten erledigt, grobe Behinderungen für den Verkehr wird es nicht geben. Für 2024 steht dann die Generalsanierung der Brücke an - möglicherweise sogar ein kompletter Neubau samt Verbreiterung der Fahrbahn und auch der Autobahnzubringer. „Das ist aber noch nicht fix“, sagt Honeger.

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