Große Symbolkraft

„Brennender junger Mann“ ist Pressefoto des Jahres

Ein rennender junger Mann mit Gasmaske, sein Oberkörper steht in Flammen: Dieses spektakuläre Foto der heftigen Unruhen in Venezuela ist das „World Press Photo“ des Jahres 2018. Fotograf Ronaldo Schemidt wurde Donnerstagabend in Amsterdam mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet.

Fotograf Schemidt arbeitet für die französische Nachrichtenagentur AFP (Agence France-Presse) und ist in Mexiko stationiert. Er fotografierte den 28-jährigen Jose Victor Salazar Balza während heftiger Proteste gegen Präsident Nicolas Maduro in Caracas im Mai 2017. Er war von Flammen erfasst worden, als der Tank eines Motorrades explodierte. Balza hat mit Brandwunden überlebt.

„Venezuela Crisis“ - das Bild eines brennenden Demonstranten in Venezuela wurde „World Press Photo 2018“.

(Bild: APA/AFP/Ronaldo Schemidt)

AFP-Fotograf und Preisträger Ronaldo Schemidt

(Bild: APA/AFP/Joel Saget)

„Idee von einem brennenden Venezuela“
Die Jury-Vorsitzende des renommierten Wettbewerbs, Magdalena Herrera, sprach in Amsterdam von einem „klassischen Foto mit Energie und Dynamik“. Für Jury-Mitglied Whitney C. Johnson habe das Bild außerdem große Symbolkraft: Der Mann im Bild repräsentiere „nicht nur sich selbst brennend, sondern auch die Idee von einem brennenden Venezuela“.

In diesem Jahr waren fünf Fotografen mit sechs Fotos zu aktuellen Ereignissen für den Titel Weltpressefoto des Jahres nominiert worden. Insgesamt wurden 42 Fotografen in acht Kategorien ausgezeichnet. Beteiligt hatten sich mehr als 4500 Fotografen mit über 73.000 Fotos. Alle ausgezeichneten Fotos werden nun in einer Ausstellung gezeigt, die in 45 Ländern zu sehen sein soll.

„Word Press Photo 2018“ - weitere nominierte Aufnahmen:

„Massacre in Las Vegas“ - dramatische Szene nach dem Amoklauf in Las Vegas mit 58 Toten im Oktober 2017

(Bild: AP/David Becker)

„Royal Shrovetide Football“ - klassisches Match zwischen den „Up‘ards“ und „Down‘ards“ in Derbyshire, Großbritannien

(Bild: AP/Oliver Scarff)

„Dumpster Diver“ - hungriger Adler in Alaska

(Bild: AP/Corey Arnold)

„Ich Bin Waldviertel“ - Hannah und Pipsi. Hannah hatte den Vogel in einem Feld in Göpfritz an der Wild (Niederösterreich) gefunden und gepflegt, leider hat er nicht überlebt.

(Bild: AP/Carla Kogelman, krone.at-Grafik)

„Warriors Who Once Feared Elephants Now Protect Them“ - ein junger Elefant in einem Tierreservat in Kenia

(Bild: AP/Ami Vitale)

„Kid Jockeys“ - Abkühlung nach einem Pferderennen in Indonesien

(Bild: AP/Alain Schröder)

„Boko Haram Strapped Suicide Bombs to Them. Somehow These Teenage Girls Survived.“ - Mädchen, die islamistischem Terror in Nigeria entkamen

(Bild: AP/Adam Ferguson)

„Wasteland“ - 300 Tonnen Plastikmüll auf dem Weg zu einer Deponie in Brooklyn (New York City). Bis Mitte der 1990er-Jahre wurde Müll dort großteils einfach ins Wasser gekippt.

(Bild: AP/Kadir van Lohuizen)

„The Battle for Mosul“ - Nadhira Aziz sitzt in einem Sessel einige Meter von ihrem zerbombten Haus in Mossul entfernt, in dem ihre Schwester und Nichte umgekommen waren.

(Bild: AP/Ivor Prickett)

„Lagos Waterfronts under Threat“ - Touristenausflug in ein verarmtes Fischerdorf in Lagos, Nigeria

(Bild: AP/Jesco Denzel)

„Banned Beauty“ - Kamini Tontines (12) in Kamerun hält ihre Brüste, nachdem sie von ihrer Mutter einem „Breast ironing“ (Brustbügeln) unterzogen wurde. Erhitzte Gegenstände werden dabei eingesetzt, um das Brustwachstum zu verringern und so das Risiko einer Vergewaltigung zu mindern.

(Bild: AP/Heba Khamis, krone.at-Grafik)

„Waiting For Freedom“ - ein betäubtes und vor Wilderern gerettetes Nashorn kurz vor seiner Freilassung in Botswana

(Bild: AP/Neil Aldridge)

„Rohingya Crisis“ - Leichen von Bootsflüchtlingen aus Myanmar

(Bild: AP/Patrick Brown)