Wegen Giftgasanschlag?

Raketenangriff auf syrischen Militärflughafen

Ausland
09.04.2018 08:09

Eine Militärbasis nahe der syrischen Stadt Homs ist in der Nacht auf Montag mit Raketen angegriffen worden. Bei dem Luftangriff, der als Rache für einen Giftgasanschlag auf die Stadt Duma am Wochenende ausgeführt worden sein könnte, habe es mehrere Tote und Verletzte gegeben. Berichte, dass es sich um einen US-Angriff handeln könnte, bestritt das Pentagon. Russland und Syrien machen das israelische Militär für den Luftangriff auf die Basis verantwortlich. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man wolle sich zu dem Vorfall nicht äußern.

„Das Verteidigungsministerium führt derzeit keine Luftangriffe in Syrien aus“, hieß am Sonntagabend Ortszeit aus Washington. „Allerdings beobachten wir die Situation weiterhin genau und unterstützen die anhaltenden diplomatischen Bemühungen, diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die Chemiewaffen in Syrien und anderswo einsetzen“, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums.


Israelische Jets feuerten acht Raketen ab
Zwei israelische Kampfjets vom Typ F-15 hätten aus dem libanesischen Luftraum heraus acht Raketen auf den Flughafen Taifur - auch als T-4 bekannt - abgefeuert, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die syrische Luftabwehr habe fünf der Raketen abgefangen. Die drei anderen hätten den westlichen Teil des Geländes getroffen, hieß es. Auch die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, israelische Jets hätten mehrere Raketen auf Syrien abgeschossen.

Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seien 14 Menschen getötet worden, darunter auch iranische Kämpfer, die mit Syriens Machthaber Bashar al-Assad verbündet und auf dem Flughafen T-4 stationiert sind. Zivilisten berichteten laut dem syrischen Fernsehen von lauten Explosionsgeräuschen in der Gegend. Libanesischen Medien zufolge hatten Bewohner nahe der südöstlichen Grenze zu Syrien in den frühen Morgenstunden von Kampfjets im Luftraum berichtet.

Trump drohte Syrien mit Vergeltung für Giftgasanschlag
Der Raketenangriff folgte jedenfalls auf Berichte über einen mutmaßlichen Giftgasangriff der syrischen Armee auf die Stadt Duma in der Rebellenhochburg Ost-Ghouta, bei dem am Samstag mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 1000 verletzt worden sein sollen. US-Präsident Donald Trump hatte danach eine Warnung an Damaskus und seine Verbündeten als Reaktion auf den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff ausgesprochen. Die Verantwortlichen müssten einen „hohen Preis“ dafür bezahlen, warnte er am Sonntag.

UNO-Sitzung zu Giftgasattacke in Duma
Nach dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff will sich der UNO-Sicherheitsrat am Montag damit befassen. Die USA beantragten die Dringlichkeitssitzung mit acht weiteren Staaten, darunter auch die ständigen Ratsmitglieder Frankreich und Großbritannien, am Sonntag. „Der Einsatz von Chemiewaffen, um unschuldige syrische Zivilisten zu verletzen und zu töten, ist zu gewöhnlich geworden“, teilte die amerikanische UNO-Botschafterin Nikki Haley mit. „Der Sicherheitsrat muss zusammenkommen und unmittelbaren Zugang für Retter fordern, eine unabhängige Untersuchung zum Hergang unterstützen und die für diese abscheuliche Tat Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.“

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