Staatsbesuch bei Xi

Chinas Präsident bedankt sich bei Kanzler „Schulz“

Österreich
08.04.2018 09:13

Während Österreichs Regierungsspitze mit Ehrfurcht und Respekt im Delegationsgepäck zum Staatsbesuch nach China reiste, ist den mächtigen Gastgebern am Sonntag ein Missgeschick passiert. Als Präsident Xi Jinping in Peking neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen auch Österreichs Regierungschef begrüßte, war im Übersetzungskopfhörer - entweder aus Unwissenheit Xi Jinpings oder wegen eines Fehlers der Dolmetscherin - nämlich von Kanzler „Schulz“ die Rede.

In der deutschen Übersetzung bedankte sich Chinas Präsident vor allem für die Tatsache, dass die neue Regierung in Wien den Ausbau der neuen Seidenstraße ins Programm aufgenommen habe. Der ÖVP-Chef nahm die Umbenennung unbewegt zur Kenntnis.

Für das Projekt der Seidenstraße saßen mit Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) potenzielle Ansprechpartner mit am Verhandlungstisch, es wurde danach auch eine einsprechende bilaterale Absichtserklärung unterzeichnet.

Österreich geht es bei der China-Reise vor allem darum, „Dialog und Kooperation“ zu suchen. Diese Begriffe verklausulieren den Wunsch, vor allem wirtschaftlich an jenem Boom teilhaben zu können, der das „Reich der Mitte“ erfasst hat, seit es sich ab 1978 unter Deng Xiaoping öffnete und den Weg des Kommunismus verließ, der es seit 1949 unter der Führung Mao Zedongs geprägt hatte.

Empfang mit allen militärischen Ehren
Am Sonntag wurde die österreichische Delegation mit allen militärischen Ehren und einer jubelnden Kinderschar empfangen. Xi freute sich auch über große Anzahl der österreichischen Gäste bei dem Mega-Staatsbesuch. „So eine große Delegation aus Österreich hat es noch nie gegeben. Das ist ein Zeichen - ein Zeichen, wie wichtig der Besuch ist.“ Österreich sei ein wichtiger Partner, China bereit, die Freundschaft zu vertiefen.

Geschäfte im Wert von 1,5 Milliarden Euro winken
Zuvor war die Delegation mit Regierungschef Li Keqiang zusammengetroffen. Generell stehen bei dem Staatsbesuch Wirtschaftsfragen im Zentrum. Es winken Geschäfte im Wert von 1,5 Milliarden Euro. Kritische Fragen wie Menschenrechtsthemen würden nur in persönlichen Gesprächen erörtert, hieß es bereits im Vorfeld der Treffen.

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