Historische Premiere

Kim beehrt Südkorea-Konzert in Pjöngjang

Ausland
01.04.2018 18:38

Premiere in Pjöngjang: Beim ersten Konzert südkoreanischer Musiker in Nordkorea seit mehr als zehn Jahren war auch Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un unter den Besuchern. Kim sei gemeinsam mit seiner Frau zu dem Konzert im Großen Theater von Pjöngjang erschienen, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Sonntag unter Berufung auf das Kulturministerium in Seoul. Damit ist er der erste nordkoreanische Machthaber, der ein Konzert südkoreanischer Künstler besucht hat.

Kim habe sich für mehr gemeinsame koreanische Kulturveranstaltungen ausgesprochen und ein weiteres Konzert für den Herbst in Seoul vorgeschlagen, berichtete Yonhap weiter. Neben Nordkoreas Machthaber besuchten demnach auch seine Schwester Kim Yo Jong und das protokollarische Staatsoberhaupt Kim Yong Nam das Konzert.

An den insgesamt zwei Konzerten in Pjöngjang nehmen zahlreiche südkoreanische Stars wie Cho Yong Pil und Choi Jin Hee, die K-Pop-Gruppe Red Velvet und Seohyun, ehemaliges Mitglied der bekannten K-Pop-Band Girls‘ Generation, teil. Als K-Pop werden (analog zum japanischen J-Pop) koreanischsprachige Spielarten die Popmusik bezeichnet. Produziert wird das Genre hauptsächlich in Südkorea.

Die gesamte südkoreanische Delegation, der auch Tänzer, Techniker und Kampfsportler angehören, umfasst 120 Mitglieder. Das zweite Konzert soll am Dienstag stattfinden.

Trotz Nordkoreas internationaler Isolation und strenger Einschränkungen für ausländische Kultur erfreut sich K-Pop im Land wachsender Beliebtheit. Die Musik wird per Datenträgern über die chinesische Grenze geschmuggelt. Künstler wie Cho Yong Pil sind in Nordkorea schon länger bekannt. So galt Kims verstorbener Vater und ehemaliger Machthaber Kim Jong Il als Fan des 68-jährigen Sängers.

Südkorea und USA starteten Militärübung
Südkorea und die USA begannen am Tag des Konzerts ihre jährliche Militärübung „Foal Eagle“. An dem Manöver nehmen rund 11.500 US-Soldaten und 290.000 südkoreanische Soldaten teil, wie das Verteidigungsministerium in Seoul mitteilte. Das Manöver sollte eigentlich schon im Februar beginnen, die USA und Südkorea vereinbarten aber, während der Olympischen Winterspiele und der Paralympics im südkoreanischen Pyeongchang auf gemeinsame Militärübungen zu verzichten.

Die Übung soll den Angaben zufolge einen Monat dauern - sonst dauert sie doppelt so lange. In diesem Jahr sollen nach Angaben des südkoreanischen Militärs zudem weniger strategische Waffen zum Einsatz kommen. Die nordkoreanische Regierung wertet die gemeinsamen Militärmanöver Südkoreas mit den USA normalerweise als Provokation, in den vergangenen Wochen hat sich das Regime jedoch kaum zu dem Thema geäußert.

Seit Jahresbeginn herrscht Tauwetter in den diplomatischen Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea, die sich seit Jahrzehnten feindselig gegenüberstehen. Nordkorea hatte an den Olympischen Winterspielen in Südkorea teilgenommen. Ende April soll in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden Ländern ein Gipfeltreffen zwischen Südkoreas Präsident Moon Jae In und Kim stattfinden. Sogar ein Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump ist geplant.

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