Nach Wahlniederlage

SPÖ-Karriereplanungen: Raus aus der Depression

Österreich
31.03.2018 19:00

Langsam findet die SPÖ nach der Niederlage bei den Nationalratswahlen im Oktober vergangenen Jahres wieder aus ihrer depressiven Phase heraus. In den Umfragen zeichnen sich merkbare Tendenzen einer Erholung ab. Mit bis zu 29 Prozent bei der Sonntagsfrage liegt die langjährige Kanzlerpartei um zwei Prozent besser als noch vor fünfeinhalb Monaten. In der Kanzlerfrage hat SPÖ-Chef Christian Kern zwar einen klaren Rückstand zu Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz, aber er erreicht mit zuletzt 29 Prozent exakt das Niveau seiner Partei.

Unter anderem deshalb soll sich Kern zuletzt dazu entschlossen haben, bis zu den nächsten Nationalratswahlen an der Parteispitze zu bleiben. Böse Zungen behaupten allerdings, dass ein Mangel an lukrativen Angeboten aus der Privatwirtschaft ein weiteres Motiv für Kerns Verbleib in der Politik sein soll.

Will Bures als Bundespräsidentin kandidieren?
Die immer wieder als Kerns Nachfolgerin an der SPÖ-Spitze gehandelte Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures soll sich gegen Bemühungen, sie an die Parteispitze zu holen, erfolgreich gewehrt haben. Der ehrgeizigen Sozialdemokratin wird nachgesagt, dass sie höhere Ziele verfolge. Politische Weggefährten könnten Bures zu einem geeigneten Zeitpunkt für die turnusmäßig im Herbst 2022 stattfindende Bundespräsidentenwahl als SPÖ-Kandidatin ins Spiel bringen. Hört man jedenfalls.

Nicht auszuschließen ist jedoch, dass Bures noch parteiinterne Konkurrenz bekommt. Dem nach seinem Erfolg bei den Landtagswahlen massiv gestärkten Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser werden nämlich ebenfalls Ambitionen auf das höchste Amt im Staat nachgesagt.

Eine Konstellation mit einer gewissen Pikanterie: Bures und Kaiser gelten als enge Freunde des gescheiterten Kanzlers und seit einigen Jahren in eher recht merkwürdigen Weltregionen tätigen Geschäftemachers Alfred Gusenbauer.

Andere Pläne verfolgen die SPÖ-Zirkel mit dem geschäftsführenden Klubobmann Andreas Schieder. Nach der Niederlage gegen Michael Ludwig um das Erbe des Wiener Langzeitbürgermeisters Michael Häupl weiß keiner so recht, wohin Schieder. Zumal das Verhältnis zu Parteichef Kern als nicht sehr harmonisch gilt. Wahrscheinlichste Variante: Schieder wird 2019 als SPÖ-Kandidat bei den EU-Wahlen nach Brüssel geschickt.

Claus Pándi, Kronen Zeitung

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