Tierwelt leidet:

Kaltes Osterfest macht es dem Hasen schwer

Oberösterreich
29.03.2018 05:59

Bis zu zehn Grad kälter als normalerweise um diese Jahreszeit wird es am Ostersonntag. Wohl kaum eine Überraschung nach den gedämpften Temperaturen in der bisherigen Karwoche. Das nasskalte Osterwetter verstimmt aber nicht nur die Oberösterreicher, auch der Osterhase in der Natur selbst hat es schwer.

Erst vor wenigen Wochen bekamen die Hasenmütter in Oberösterreich ihren Nachwuchs. Die kleinen Osterhasen bibbern bei den kühlen Temperaturen in ihren Verstecken in der Wiese und werden durch fast tägliche Regenschauer momentan zusätzlich gefährdet. Eine traurige Nachricht für alle Tierfreunde – dennoch sollten sie die Junghasen auf keinen Fall mit nach Hause nehmen. Denn nur die fettreiche Milch der Hasenmama gibt ihnen eine Chance zum Überleben, auch bei kalten Temperaturen (siehe Interview unten). Der Verkehrsclub Österreich macht auf eine weitere Gefahr für Meister Lampe aufmerksam: Letztes Jahr wurden 4633 Feldhasen in Oberösterreich von Autos überfahren und getötet.

Trübe Wetterbilanz für ersten Frühlingsmonat
Unter dem trüben Wetter leiden neben der Tierwelt natürlich auch die Menschen. Die Wetterbilanz für den März fällt erwartungsgemäß düster aus: Zwei Grad kälter als der Durchschnitt war dieser Monat, der vorangegangene Februar übrigens auch: „Normalerweise sind pro Jahr nur zwei bis drei Monate kälter als der Durchschnitt, rein statistisch gesehen sollten also die kommenden Monate besser ausfallen“, scherzt ZAMG-Meteorologe Alexander Ohms.

Zum Lachen ist die Wetterprognose aber sicher nicht: Rund fünf bis zehn Grad zu kalt für die Jahreszeit wird es am Ostersonntag sein. Maximal vier bis acht Grad plus sind zu erwarten, in der Früh wird es überhaupt in vielen Regionen schneien.

Schnee im Mühlviertel und im Salzkammergut
„Im Mühlviertel und dem Salzkammergut sollte man damit auf jeden Fall rechnen, es kann aber auch im Flachland passieren“, warnt Ohms vor zu optimistischen Nesterlverstecken im Freien. Etwas wärmer und freundlich soll zumindest der Ostermontag werden.

Wildbiologe Christopher Böck macht sich im nasskalten Frühling um die jungen Haserln Sorgen, da schon im Februar viele Jungtiere erfroren waren.

„Krone“:Wie schlimm ist das kalte Osterwetter für die echten Osterhasen?

Böck: Es ist schon eine schwierige Situation für die jungen Tiere, vor allem wenn es jetzt länger zusätzlich nass wird. Dann erfrieren sie leicht oder holen sich eine tödliche Lungenentzündung.

„Krone“:Es ist der zweite Satz Jungtiere, um die Sie heuer bangen müssen.

Böck: Ja, die Jungen, die Anfang Februar zur Welt gekommen sind, sind mit Sicherheit fast alle erfroren, weil es so kalt war.

„Krone“:Dazu kommt noch das Eingreifen des Menschen und natürliche Feinde.

Böck: Raben, Füchse und Katzen jagen die kleinen Hasen. Dazu kommt, dass durch die Landwirtschaft schlechtere Lebensbedingungen herrschen. Es sind viele Faktoren, die dem Osterhasen heutzutage das Leben schwer machen.

„Krone“:Was kann man selbst dagegen tun?

Böck: Die Katze in der Nacht nicht hinaus lassen und den Garten naturnah belassen, damit die Hasen viele verschiedene Pflanzen vorfinden. Und ganz wichtig: Kleine Haserln in der Wiese niemals angreifen oder mitnehmen. Sie wurden nicht verstoßen, die Mutter kommt nur alle 24 Stunden.

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