Internet Ombudsmann

Österreicher tappten 2017 häufig in die Abo-Falle

Web
28.03.2018 10:57

Einkaufen im Internet ist bequem, weist jedoch viele Tücken auf, wie die am Mittwoch veröffentlichte Bilanz des Internet Ombudsmanns für 2017 zeigt. Dieser musste sich im vergangenen Jahr mit 3219 Beschwerden sowie 2095 Anfragen beschäftigen. Die größten Problemfelder waren dabei Abo-Fallen, Vertragsstreitigkeiten und Lieferprobleme. Der Streitwert der bearbeiteten Fälle betrug insgesamt 1.091.485 Euro.

Mit insgesamt 48 Prozent waren Abo-Fallen der mit Abstand häufigste Beschwerdegrund bei der unabhängigen Streitschlichtungs-und Beratungsstelle. Damit verzeichnete der Spitzenreiter aus dem Vorjahr (2016: 32 Prozent) nochmals einen deutlichen Anstieg.

2017 hat sich die Falle mit betrügerischen Streaming-Plattformen für Filme stark verbreitet, die über Dutzende unterschiedliche Internetadressen erreichbar sind. Will der User das angebliche Angebot nützen, wird er angehalten, sich zu registrieren. Wenige Tage später erhält der Verbraucher eine E-Mail. Darin wird behauptet, dass er sich für ein kostenpflichtiges Abonnement registriert habe und die Gratis-Testphase abgelaufen sei. In den jüngsten Fällen wurden 358,80 Euro gefordert. In Wahrheit ist aber kein gültiger Vertrag zustande gekommen.

Vertragsstreitigkeiten und Lieferprobleme in den Top drei der Beschwerdegründe
Auf Platz zwei der häufigsten Beschwerdegründe finden sich Vertragsstreitigkeiten mit 19 Prozent. Streitpunkte sind in vielen Fällen, ob überhaupt ein Vertrag zustande gekommen ist bzw. die Höhe des Kaufpreises. Die „Top 3“-Unternehmen in dieser Kategorie sind: GMX (wobei das Problem darin besteht, dass viele GMX „FreeMail“-User unbewusst einen kostenpflichtigen Vertrag für einen „ProMail“- bzw. „TopMail“-Tarif abschließen), Luxstyle (ungewollte Bestellungen und wiederkehrende Lieferungen von Kosmetikartikeln) und Viagogo (Probleme rund um die Vermittlung von Veranstaltungstickets).

Auf Platz drei des Beschwerde-Rankings folgen nicht erfolgte oder verspätete Leistungen (zehn Prozent). Platz vier belegen Probleme mit dem Rücktrittsrecht (sechs Prozent) und Platz fünf Schwierigkeiten rund um Gewährleistung und Garantie (fünf Prozent).

“Nicht einschüchtern lassen“
Neu ist, dass auf die Konsumenten auch mittels Telefonanrufen Druck gemacht wird, die Rechnungen zu bezahlen. Außerdem zeigen YouTube-Videos und Foreneinträge, in denen vermeintliche Experten die Rechtmäßigkeit der Forderungen behaupten, die systematische Vorgehensweise und weitere Professionalisierung bei diesen Fallen. Bernhard Jungwirth, Projektleiter Internet Ombudsmann: „Wichtig ist, dass sich die Betroffenen nicht einschüchtern lassen. Bei diesen Abo-Fallen können sie die Zahlungsaufforderung meist einfach ignorieren.“

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