Tierschützer warnen:

Der Osterhase ist kein Kuscheltier

Tirol
28.03.2018 09:30

Das Osterfest steht vor der Tür und somit auch der Osterhase. Verschenkt werden sollte der allerdings nur dann in Lebendform, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Denn ein Kaninchen ist kein Kuscheltier – und die Verantwortung für das Tier bleibt, selbst wenn die Faszination dafür irgendwann verschwindet.

Wenn der Osterhase gesucht werden muss, dann ist das nicht weil er gerne spielt, sondern weil es sich um ein Fluchttier handelt, erklärt Kristin Müller, Geschäftsführerin des Tierschutzvereins für Tirol. „Kleintiere werden als Kuscheltiere angesehen, aber gerade Meerschweinchen und Kaninchen wollen nicht gestreichelt werden und haben oft Todesangst“, schildert Müller.

Begeisterung schwindet
„Kinder verlieren dann schnell das Interesse an den Tieren, denn sie wünschen sich ja Spielgefährten“, erklärt sie. Natürlich sei es auch Charaktersache und manche Tiere gewöhnen sich an die Streicheleinheiten – verlassen darf man sich darauf aber auf keinen Fall. Deshalb gilt zu Ostern dasselbe wie an anderen Feiertagen: „Tiere sollten nicht verschenkt werden!“

Checkliste für künftige Besitzer von Kleintieren
Für die „Krone“ hat Kristin Müller eine Checkliste erstellt, die vor der Anschaffung helfen kann:

  • Familiensituation: Da Kinder schnell die Begeisterung verlieren, sollten Eltern bereit sein sich selbst um das Tier zu kümmern.
  • Lebenserwartung: Meerschweinchen und Kaninchen werden bis zu zehn Jahre alt. Man trägt die Verantwortung also sehr lange.
  • Haltung: Für Kaninchen ist die Außenhaltung am Besten geeignet. Käfige, die in Tierhandlungen zu kaufen sind, entsprechen zwar der gesetzlichen Grundlage, aber haben Mindestmaße. Es empfiehlt sich ein Gehege „Marke Eigenbau“ – so groß wie möglich. Achtung: Den Winter nicht vergessen! Da brauchen die Tiere ein isoliertes Haus, oder genügend Platz in der Wohnung.
  • Keine Einzelhaltung: Die Tiere müssen mindestens zu zweit gehalten werden. Achtung: Da sie sehr fortpflanzungsfreudig sind, sollten sie kastriert werden.
  • Fütterung: Die falsche Fütterung kann zu Krankheiten führen. Man muss sich also gut informieren.
  • Tierarzt: Ein Tier kann krank werden, die Behandlung beim Arzt kostet – auch daran muss man denken.

Appell: Auch älteren Tieren eine Chance geben
Werden all diese Punkte beachtet, steht einer Anschaffung nichts im Wege, so Müller. Allerdings sollte man auch ältere Tiere in Betracht ziehen: „Gerade für Ersthalter eignen die sich besonders gut, da sie meist schon an Menschen gewöhnt sind“, erklärt die Tierschützerin und räumt zudem mit einem Vorurteil auf: „Nur weil Tiere aus dem Heim kommen, heißt das nicht, dass sie aus schlechten Verhältnissen sind.“

Tierpatenschaften
Entscheidet man sich gegen ein eigenes Haustier, gibt es als Alternative Tierpatenschaften. „Damit unterstützt man ein Tier, oder auch eine ganze Abteilung, bekommt eine Urkunde und kann die Tiere jederzeit besuchen und so eine Beziehung aufbauen“, schildert Müller. 

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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