50 Mio. € von Gaddafi?

Libyen-Krimi: Tagebuch aus Wien belastet Sarkozy

Österreich
26.03.2018 06:00

Wie berichtet, soll der französische Ex-Präsident Nicolas Sarkozy (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) illegal bis zu 50 Millionen Euro vom 2011 verstorbenen libyischen Diktator Muammar al-Gaddafi kassiert haben. Der Besitzer eines belastenden Tagebuchs ertrank in der Donau.

Der Fall sorgte am 29. April 2012 für Schlagzeilen. Auf Höhe der Wiener Partymeile Copa Cagrana wurde ein lebloser Körper aus der Neuen Donau gezogen. Rasch war klar, dass es sich um die sterblichen Überreste von Shukri Ghanem handelte, seines Zeichens ehemaliger libyscher Ölminister und Vertrauter von Ex-Diktator Gaddafi. Seit vielen Jahren hatte er mit seiner Familie in Österreich gelebt.

Laut Obduktionsergebnis verstarb der Politiker durch Ertrinken – kein Fremdverschulden. Enge Vertraute von Ghanem, wie der Nahost-Experte Dr. Amer Albayati, sind jedoch bis heute überzeugt, dass er ermordet wurde. „Ich war mit Shukri oft im Donaupark spazieren. Wir waren befreundet. Es gab Kreise in Frankreich und Italien, die Interesse an seinem Tod hatten.“

„Ich habe noch solide Beweise gegen Sarkozy“
Das Tagebuch von Ghanem enthält laut der Pariser Justiz belastende Einträge. Der Verbindungsmann des Diktators soll mehrere Millionenzahlungen für den Wahlkampf von Sarkozy vermerkt haben. Der frühere Haider-Intimus Saif al-Islam Gaddafi (siehe Grafik unten) legt jetzt nach und sagt: „Ich habe noch solide Beweise gegen Sarkozy.“

Möglicher Hintergrund: Der 2011 verstorbene Despot wollte sich durch Zahlungen Ansehen im Westen „erkaufen“. Sarkozy streitet dies ab. Er sieht sich als Opfer einer Kampagne. Anklage wurde erhoben.

Gregor Brandl, Kronen Zeitung

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