Eigene Kontrolleure

Aus in Linz? Sicherheitsfirma bricht Schweigen

Oberösterreich
26.03.2018 07:00

Das brutale Vorgehen gegen einen Schwarzfahrer in der Linzer Straßenbahn sorgt weiter für viel Aufsehen. Die Linz AG stellt - wie in der Sonntags-Ausgabe der „Krone“ angekündigt -  den Vertrag mit der Sicherheitsfirma, die die Kontrollen dürchführt in Frage. Und auch für den Linzer Bürgermeister wackelt nach dem Tram-Eklat der Linz AG-Vertrag mit Securitas gewaltig. Hatte die Sicherheitsfirma bis dato zu den Szenen geschwiegen, bricht sie jetzt ihr Schweigen.

„Nach dem Vorfall wird von uns geprüft, ob in Zukunft wieder unser eigenes Personal für die Fahrscheinkontrollen zum Einsatz kommt. Es ist denkbar, dass der auslaufende Vertrag mit der Firma Securitas nicht verlängert wird“, kündigte Linz-AG-Generaldirektor Erich Haider in der Sonntags-Ausgabe der „OÖ-Krone“ an. Dieser Meinung schließt sich mit dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger auch der Aufsichtsratschef der Linz AG an und betont: „Hier wurde eine Grenze überschritten.“

Verhältnismäßig rüdes Eingreifen
Anlass für diese Konsequenzen war dass harte Vorgehen von Kontrolleuren gegen einen Schwarzfahrer (41) aus Tirol. Mehrere Passanten griffen ein und hatten das verhältnismäßig rüde Eingreifen der Securitas-Mitarbeiter gefilmt. Das auf krone.at/ooe gezeigte Video sorgt in ganz Österreich für ein Sturm der Empörung.


Sicherheitsfirma geht in die Offensive
Bis dato wollte die Sicherheitsfirma, die seit 15 Jahren die Ticketkontrollen für die Linz AG durchführt, die veröffentlichten Szenen nicht näher kommentieren. Jetzt bricht das Unternehmen sein Schweigen. „Unser Team ist umfassend geschult. Natürlich ist der aktuelle Vorfall äußerst bedauerlich, und wir werden alles Denkbare tun, um an einer umfassenden Aufklärung mitzuwirken. Aber nach Analyse der Videos erscheint uns die Situation bei weitem nicht ganz so eindeutig zu sein, wie bei einer oberflächlichen Betrachtung“, wiegelt mit Martin Wiesinger der Securitas-Geschäftsführer ab.

Beruf des Kontrolleurs ist kein einfacher
Wiesinger weiter: „Es geht uns aber ganz klar nicht darum, Schuld von uns zu weisen, Wir wollen schon aus Eigeninteresse eine schonungslose Aufklärung.“ Dass der Beruf des Kontrolleurs kein einfacher ist, dafür hat sogar Christian L. Verständnis: „Die Herren müssen sich sicher viel mitmachen, dennoch wurde hier eine Grenze überschritten.“ Laut Wiesinger sollen 30 Securitas-Mitarbeiter pro Jahr von kontrollierten Fahrgästen zum Teil schwer verletzt werden.

Opfer war im Krankenhaus
„Ich würde gewürgt, zu Boden gerissen und verletzt“, sagt mit Christian L. jener Fahrgast, auf den die Kontrolleure losgingen. Grund: der 41-Jährige fuhr mit einem falschen Ticket mit der Linzer Straßenbahn. Der Tiroler ließ seine Verletzungen im Krankenhaus behandeln und erstattete Anzeige.

Andi Schwantner, Kronen Zeitung

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