„Es ist genug“

Massenkundgebungen für schärfere US-Waffengesetze

Ausland
24.03.2018 20:50

In den USA sind am Samstag Hunderttausende Menschen für schärfere Waffengesetze auf die Straße gegangen. An der Demonstration unter dem Motto „March For Our Lives“ („Marsch für unsere Leben“) nahmen auch Tausende Kinder und Jugendliche teil. „Wir sagen, es ist genug! Wir werden die Welt ändern“, sagte einer der Schüler. Den Organisatoren zufolge waren mehr als 800 Demonstrationen in den Vereinigten Staaten und weltweit geplant.

Washington war Schauplatz der Zentralveranstaltung. Dort verlangten Schüler in feurigen Reden, aber zum Teil auch mit Tränen kämpfend vor hunderttausenden Zuhörern striktere Waffengesetze. Bei einer Großkundgebung sagten überlebende Schüler des Massakers an einer High School in Florida der mächtigen Waffenlobby NRA den Kampf an - und wandten sich auch gegen Politiker, die sich von ihr im Wahlkampf finanziell unterstützen lassen.

„Wir werden das zu einem Thema bei Wahlen auf allen Ebenen machen“, kündigte der Schüler David Hogg unter dem Jubel der Menge an. Der Schüler Alex Wind nannte striktere Waffengesetze eine Frage von Leben und Tod und sagte an die Adresse von Kongressmitgliedern gerichtet: „Wenn ihr Geld von der NRA nehmt, dann habt ihr euch für Tod entschieden.“

Enkelin von Martin Luther King: „Ich habe einen Traum, dass genug genug ist“
In Donald Trumps Heimatstadt New York nahm unter anderem Chuck Schumer, Senator der Demokraten, an der Demonstration und einem Marsch durch Manhattan teil. Die Protestierenden starteten vor dem Trump-Tower am Südende des Central Park, der bis zum Umzug nach Washington der Wohnsitz des Präsidenten war. Einer der Höhepunkte war eine Rede von Yolanda King, der kleinen Enkeltochter des vor fast genau 50 Jahren ermordeten Bürgerrechtlers Martin Luther King. „Ich habe einen Traum, dass genug genug ist“, sagte die Neunjährige in Anlehnung an die historische Rede ihres Großvaters im Jahr 1963. „Dies sollte eine waffenfreie Welt sein. Punkt.“

Amokläufer erschoss Mitte Februar 17 Menschen an US-Schule
Am 14. Februar hatte ein 19-Jähriger an der Stoneman Douglas High School in Parkland 17 Menschen erschossen. Überlebende Schüler starteten danach eine Kampagne gegen Waffengewalt, die sich zu einer US-weiten Bewegung entwickelt hat. Es handelt sich dabei um die größten Anti-Waffen-Proteste seit Jahrzehnten.

Auch in Paris und London sowie in mehreren deutschen Städten gab es am Samstag Solidaritätskundgebungen - darunter in München und Berlin. In Wien folgten rund 100 Personen am Ballhausplatz dem Aufruf der „Democrats Abroad“, der Organisation für US-Demokraten im Ausland.

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