Nach Axt-Attacke

Neue Roboter-Hand lässt Frau (25) wieder lächeln

Ausland
23.03.2018 16:24

Sie führten eine Bilderbuch-Ehe und hatten zwei gemeinsame Söhne. Doch als sich Margarita Grachyova von ihrem Ehemann Dmitry scheiden lassen wollte, drehte der 26-Jährige durch: Er zerrte seine Frau Ende 2017 in einen Wald nahe Moskau und hackte ihr die Hände ab. Während Ärzte die linke Hand der 25-Jährigen retten konnten, war ihre rechte unwiederbringlich zerstört. Nun hat Margarita in Deutschland eine Roboter-Hand bekommen - und ihre furchtbare Geschichte doch noch ein glückliches Ende genommen ...

Margarita und Dmitry Grachyova waren fünf Jahre lang verheiratet, die beiden gemeinsamen Söhne waren drei und vier Jahre alt, als sich die junge Frau im Vorjahr von dem Psychologen trennen wollte. Mit der Reaktion ihres Gatten hatte die 25-Jährige allerdings nicht gerechnet: Im Glauben, eine Affäre sei der Grund für Margaritas Wunsch nach einer Scheidung, rastete Dmitry im Dezember vollkommen aus.

Mit abgetrennten Händen ins Krankenhaus gebracht
Der 26-Jährige verschleppte seine Frau in einen Wald südlich der russischen Hauptstadt Moskau, wo sich Margarita auf den Boden knien und ihre Hände auf einen Baumstumpf legen musste, um ihre „Strafe“ zu erhalten. Der ausgerastete Gatte griff zur Axt und hackte auf die Hände seiner Ehefrau ein. Dabei sei er äußerst methodisch vorgegangen, habe sogar noch ihre Arme abgebunden, um den Blutverlust so gering wie möglich zu halten. Danach sammelte er ihre abgetrennten Hände ein, fuhr mit der blutüberströmten Frau in ein Krankenhaus und stellte sich der Polizei.

Margarita sagte später über den brutalen Angriff: „Als er mir die Handgelenke abgehackt hatte und mich ins Krankenhaus fuhr, wiederholte er immer wieder: ,Was für ein Adrenalin! Was für ein Adrenalin!‘ Er sagte es mit echter Freude in seiner Stimme“. Noch am Weg ins Spital drohte Dmitry seiner schwer verletzten Frau, er würde ihren Angehörigen ebenfalls die Hände abhacken, sollte sie nicht auf ihn warten, bis er aus dem Gefängnis entlassen werde. Umbringen habe er sie aber nicht wollen, ist Margarita heute überzeugt. Der Axt-Angriff sollte in Dmitrys Kopf eine Warnung an sie sein, so die junge Frau. Über die „Art der Folter“ habe Dmitry, so Margarita, zuvor irgendwo gelesen.

Ärzte retten linke Hand in Neun-Stunden-OP
Neun Stunden brauchten die Ärzte damals, um wenigstens Margaritas linke Hand retten zu können. Ihre rechte war unwiederbringlich zerstört - und mit ihr die Aussicht auf ein normales Leben. Zumindest glaubte die junge Frau dies, bis Ärzte im deutschen Duderstadt - dem Firmensitz des Medizintechnik- und Prothesenherstellers Otto Bock - ihr jetzt eine Prothese als Ersatz für die verlorene Rechte ermöglichten. Zusätzlich bekam die 25-Jährige eine Therapie mit elektrischen Impulsen, um die Beweglichkeit der linken Hand zu verbessern.

Lächelnd posiert die Russin mit ihrer neuen Roboter-Hand und blickt wieder mit Zuversicht ihrer Zukunft entgegen. „Ich bin in guter Stimmung und dabei, all meine Probleme zu lösen“, sagte Margarita, die schon wieder nach Russland zurückgekehrt ist, laut einem Bericht der britischen „Daily Mail“. „Ich kann noch immer nicht verstehen, wie das passieren konnte. Ich lebte mit ihm so viele Jahre zusammen. Doch als ich mich scheiden lassen wollte, knallte etwas in ihm durch.“

All das will sie hinter sich lassen, sich erst einmal auf ihre Gesundheit konzentrieren und lernen, mit ihrer neuen Hand umzugehen. Margarita: „Vielen Dank an alle, die mir geholfen haben, in meinem neuen Leben zurechtzukommen. Ich weiß, dass das erst der Anfang meines Wegs ist.“ Ihr Mann wird indessen im Vorfeld seines Prozesses psychologisch evaluiert, um seine Schuldfähigkeit zu prüfen. Mit ihm hat Margarita gänzlich abgeschlossen, von seinen Drohungen will sie sich nicht einschüchtern lassen.

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