„Sie A****loch“

Tramway-Kontrolleure würgen Schwarzfahrer

Oberösterreich
22.03.2018 11:11

Ein Tiroler Ingenieur (41) löste am Mittwochabend für die Straßenbahn in Linz ein Ticket für vier Stationen, fuhr fälschlichweise jedoch fünf - und wurde kontrolliert. Danach eskalierte die Situation völlig. Der Innsbrucker wurde von Kontrolleuren in Zivil gewürgt, zu Boden gerissen und verletzt. Passanten versuchten zu beruhigen, filmten die ganze Situation und holten die Polizei.

Eine Fahrt mit der Straßenbahn geriet in Linz völlig außer Kontrolle. Ein Tiroler wurde am Mittwochabend gegen 21 Uhr beim Schwarzfahren erwischt und landete danach im Krankenhaus. „Ich verstehe die Welt nicht mehr, dass so etwas in Österreich passieren kann“, ist Christian L. im Gespräch mit der „Krone“ erschüttert. Und weiter: „Ich bin aus Innsbruck, habe mir fälschlicherweise ein Mini-Ticket für vier Stationen gekauft. Bis zum Hauptplatz sind es aber fünf. Das war mein Fehler.“

Nach Angriff ins Krankenhaus
Beim Aussteigen aus der Straßenbahn wurde der HTL-Ingenieur kontrolliert. Als er seinen Fehler bemerkte, versuchte Christian L. dem Kontrolleur alles zu erklären. „Das Gespräch ging hin und her, als er zu mir meinte: ,Sie Arschloch, zeigen Sie mir jetzt den Ausweis!‘ Also so einen Ton muss man sich nicht gefallen lassen, daher bin ich gegangen“, schildert der 41-Jährige.

In der Hofgasse, rund 20 Meter weiter, eskalierte die Situation dann völlig. Christian L. wurde von zwei anderen Kontrolleuren attackiert, bedrängt, gewürgt und brutal zu Boden gerissen. „Sie haben sich nicht ausgewiesen, stürzten sich auf mich wie im Blutrausch und nahmen mich in den Würgegriff“, sagt das Opfer, das mit Verletzungen an Hand, Knie und Becken ins Krankenhaus kam.

Zeuge schildert Vorfall
Der Unternehmer Gerald B. war Zeuge des Vorfalls. „Plötzlich hörte ich, wie ein Mann um Hilfe schrie, von zwei anderen am Hals gepackt und bedrängt wurde“, so der Linzer, der sich gerade mit seiner Tochter auf dem Heimweg befand, schlichtend eingriff und auch die Polizei alarmierte.

„Ich weiß nicht, was vorher passiert ist, aber so kann man als Kontrolleur nicht vorgehen. Dieser sollte meiner Meinung nach eher deeskalierend vorgehen. Das erinnert mich an ganz schlimme Zeiten unserer Geschichte“, zeigt sich der 46-Jährige von der rüden Vorgehensweise am Tag danach geschockt. Auch mehrere Passanten hatten versucht, die Kontrolleure zu beruhigen.

Andi Schwantner, Kronen Zeitung

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