Schauplatz besucht

Bruder von Florida-Killer Nikolas Cruz verhaftet

Ausland
21.03.2018 07:31

Sein Bruder Nikolas Cruz tötete an der Marjory Stoneman Douglas High School im US-Bundesstaat Florida 17 Menschen – dennoch verehrt Zachary Cruz offenbar seinen älteren Verwandten, der durch seinen Amoklauf zu trauriger Berühmtheit gelangte. Er soll sogar vorgehabt haben, einen Fanclub für den 19-jährigen Killer zu gründen. Weil er das Schulgelände, wo sich das Drama am 14. Februar abspielte, trotz Verbots des Vizedirektors betrat, wurde Zachary nun verhaftet.

Während sich der Rest der Welt fragt, was Nikolas Cruz dazu getrieben hat, 14 Schüler und drei Erwachsene an seiner ehemaligen Highschool in Parkland in Florida kaltblütig zu erschießen, hat der Amokläufer zumindest einen glühenden Anhänger: Zachary Cruz (18) wurde dabei belauscht, wie er von der Berühmtheit von Nikolas schwärmte, als er diesen im Gefängnis besuchte. Er sprach auch davon, einen Fanclub für den Massenmörder zu gründen, berichtet der „Miami Herald“.

Kaution von 500.000 Dollar verhängt
Als Zachary schließlich - trotz eines entsprechenden Verbots - auf dem Schulgelände, auf dem sein älterer Bruder das Blutbad anrichtete, mit seinem Skateboard fuhr, klickten für ihn die Handschellen. Es wurde eine Kaution über 500.000 Dollar (gut 400.000 Euro) für die Ordnungswidrigkeit verhängt. Normalerweise beträgt die Kaution für so ein Vergehen nur 25 Dollar (rund 20 Euro). Die Richterin ordnete auch eine psychologische Untersuchung an. Die Staatsanwaltschaft forderte, dem jungen Mann das Recht, eine Waffe besitzen dürfen, zu entziehen. „Er zeigt die gleichen Alarmzeichen wie sein Bruder“, ist Staatsanwältin Sarahnell Murphy überzeugt.

Zacharys Anwalt spricht dagegen von einer Vorverurteilung seines Klienten. „Er wird aufgrund des Verwandtschaftsverhältnisses festgehalten und nicht wegen dem, was er gemacht hat“, sagt Verteidiger Joseph Kimok. Sein Mandant sei noch nie wegen Gewalttätigkeiten aufgefallen. Die Staatsanwältin argumentierte, Zachary sei kurz nach dem Amoklauf von Nikolas in eine Anstalt eingewiesen worden und mehrmals, beispielsweise wegen Diebstählen, mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Amoklauf als „Flirtfaktor“ bei Mädchen
Bei Gesprächen mit seinem Bruder im Gefängnis wurde Zachary gehört, als er von der Berühmtheit von Nikolas sprach. „Und darüber, dass sein Gesicht überall ist und sein Name im ganzen Land bekannt. Es wurde auch darüber gesprochen, Brieffreundschaften oder einen Fanclub zu gründen und wie viele Mädchen er anzieht“, so Murphy.

Zachary wohnt nach dem Tod seiner Adoptiveltern, wie auch Nikolas vor dem Amoklauf, bei Rocxanne Deschamps, die die jungen Männer bei sich aufnahm. Die Frau brach am Dienstag vor Journalisten ihr Schweigen. „Ich habe alles getan, was ich konnte, um die Polizei davor zu warnen, was da passieren könnte“, sagte Deschamps unter Tränen. „Ich wollte nicht nur meine eigenen Kinder, sondern jeden, der möglicherweise bedroht war, schützen. Ich wollte auch Nikolas vor sich selbst schützen.“

Der 19-jährige Nikolas Cruz wohnte fast einen Monat bei Deschamps, bevor er beim Schulmassaker 17 Menschen tötete. Für ihn wird die Todesstrafe gefordert.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele