Zufallsfund im Irak

4000 Jahre alten sumerischen Hafen freigelegt

Wissenschaft
20.03.2018 14:49

Im Süden des Irak haben Archäologen die Ruinen eines mindestens 4000 Jahre alten sumerischen Hafens freigelegt. „Es ist der älteste Hafen, der jemals im Irak ausgegraben wurde“, teilten die Wissenschaftler der Universität Sapienza in Rom am Dienstag mit. Die einzigen Überreste eines Hafens aus der Gegend seien etwa 2000 Jahre jünger.

Der neueste Zufallsfund in Abu Tbeirah, einem Wüstenort etwa sieben Kilometer südlich der Stadt Nasiriya, könnte neue Einblicke in eine der ältesten Zivilisationen der Welt bieten. Vor mehr als 6000 Jahren ließen sich die Sumerer in Mesopotamien nieder, einem Gebiet im heutigen Irak, das auch als Wiege der Zivilisation gilt. Dort erfanden sie ihre Schrift, das Rad, den Pflug, die Bewässerung, den 24-Stunden-Tag und gründeten die ersten Stadtstaaten.

Das jetzt entdeckte, 130 Meter lange und 40 Meter breite Hafenbecken mit einem Fassungsvermögen von neun olympischen Schwimmbecken könnte auch als riesiges Reservoir und als Becken zur Eindämmung von Flussüberschwemmungen gedient haben.

„Wir erhoffen uns neue Aufschlüsse über die engen Verbindungen zwischen den sumerischen Stadtstaaten, dem Delta der Flüsse Tigris und Euphrat und den umliegenden Sümpfen“, sagte Missionsleiter Franco D‘Agostino. Die Untersuchung der Ruinen könnte auch dabei helfen, den großen Klima-Umbruch um 2200 vor Christus zu beleuchten. Dieser verursachte vermutlich eine große Dürre in Mesopotamien und führte das Ende der sumerischen Zivilisation herbei.

D‘Agostino glaubt, dass es in Abu Tbeirah noch viel zu entdecken gibt. „Unsere Mission ist seit 2011 im Irak und unsere aktuelle fünfjährige archäologische Genehmigung ist bis 2020 gültig. Ich gehe davon aus, dass wir noch viele Jahre weitergraben werden.“

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