Körpersäfte

Das ist ja ekelhaft …

Gesund
17.03.2018 06:00

Schweiß, Urin, Kot, Spucke, Ohrenschmalz. Warum finden wir sie so abstoßend, obwohl sie doch viele wichtige Funktionen erfüllen? Geschichten über den Ekel.

Spucke im Mund ist ein normaler Bestandteil des Körpers. Sobald sie diesen aber verlässt, finden wir sie eklig. Das gleiche trifft auf Nasensekret, Ohrenschmalz, Sperma, Blut, Kot oder Urin zu. Von einer auf die andere Sekunde gehört das alles nicht mehr zu einem selbst, sondern wird als fremd, ekelerregend und abstoßend empfunden.

Ekel ist jedoch offenbar auch anziehend, wie Millionen Follower der US-Hautärztin Dr. Sandra Lee beweisen, die unter dem Pseudonym Dr. Pimple Popper auf ihren YouTube Videos zeigt, wie sie ihre Patienten von diversen Unreinheiten oder Hauterkrankungen befreit. In Großaufnahme und ohne Erbarmen für schwache Nerven. Das Buch „100 Most Disgusting Things on the Planet“ wiederum beschreibt, was die Menschen je nach Kulturkreis als eklig empfinden.

Ekel ist zumindest zum Teil erlernt, wie die deutschen Wissenschaftsredakteure Werner Bartens und Sebastian Herrmann herausgefunden haben. Beschrieben in ihrem Buch „Herrlich eklig! Alles über die verkannten Wundersäfte unseres Körpers“. Darin wird unter anderem erklärt, was die Säfte und Substanzen in unserem Inneren alles für uns erledigen. So verteilen sie zum Beispiel Sauerstoff, entsorgen Abfall, verteidigen den Körper gegen Krankheitserreger und locken Geschlechtspartner an.

Die Autoren erklären aber auch, dass Ohrenschmalz außer der Galle das einzige Sekret des Menschen ist, das bitter schmeckt. Außerdem finden sich in dem Werk zu jeder Absonderung des Körpers auch Informationen wie Steckbrief, Rekorde, Nutzwert, Anekdoten, Sitten, Rituale, Kunst, Kenner und Liebhaber.

In der Kategorie Rekorde findet man bei Urin etwa, dass ein durchschnittlicher Mensch zeitlebens rund 35.000 Liter Urin pieselt. Das sind ca. 315 Badewannen voll! Und beim Schweiß haben die Autoren einen berühmten Liebhaber ausgemacht: Johann Wolfgang von Goethe. Der gestand einst, ein gebrauchtes Mieder seiner angebeteten Frau von Stein gestohlen zu haben, um immer daran riechen zu können, wenn ihm danach war.

Mag. Katharina Lhotsky, Kronen Zeitung

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