Arbeiter retteten sich

Feuerinferno in Villach: 350 Einsatzkräfte

Österreich
13.03.2018 07:51

Meterhoch schlugen die Flammen aus dem Gebäude, eine schwarze Rauchsäule stieg in den Himmel: In der Nacht auf Dienstag hat ein verheerendes Feuer Teile der Schleifmittel-Fabrik „3M“ in Villach vernichtet. 35 Arbeitern der Nachtschicht gelang es, sich rechtzeitig vor den Flammen in Sicherheit zu bringen.

„Ich war in der Garderobe, als sich der dichte Rauch ausbreitete. Alle brachten sich in Sicherheit“, schildert einer der Arbeiter. Seine Kollegen hatten noch versucht, das Feuer selbst einzudämmen. „Das wäre ihnen beinahe gelungen. Plötzlich kam es aber zu einer Durchzündung und die Halle stand in Vollbrand“, schildert Feuerwehrkommandant Andreas Stroitz.

Das Feuer war im Produktionsbereich bei den Sinter- und Trockenöfen ausgebrochen. Bereits um 3.40 Uhr in der Früh wurde aufgrund der Rauchentwicklung automatisch Brandalarm ausgelöst und die Evakuierung eingeleitet. Kurz darauf schlugen Flammen aus dem Gebäude, eine Säule aus dichtem Rauch stieg in den Himmel. Da zu diesem Zeitpunkt unklar war, ob sich giftige Stoffe im Werk befinden, hielt die Feuerwehr die Bevölkerung an, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Straßen wurden gesperrt. Die Behörde konnte schließlich Entwarnung geben.

Millionenschaden und Rätsel um Brandursache
Der Kampf gegen die Flammen dauerte hingegen viele Stunden lang an. Aus halb Kärnten wurden Kräfte zur Verstärkung beigezogen. Mit schwerem Atemschutz drangen die Blauröcke zu den Brandherden vor. Von Drehleitern starteten ihre Kameraden den Löschangriff, auch ein Polizeihubschrauber stand im Einsatz. Am Vormittag konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Weil sich immer wieder neue Glutnester entzündeten, dauerte der Einsatz an.

Der 3M-Konzern hat in den vergangenen Jahren mehr als 15 Millionen Euro in den Standort investiert. „Wie hoch der Schaden ist, können wir noch nicht genau sagen. Wir schauen nun, dass wir in Werksbereichen, die nicht betroffen sind, weiterarbeiten“, so Geschäftsführer Jens Milde. Jetzt laufen Ermittlungen zur Brandursache.

Konzern hat mehr als 90.000 Mitarbeiter in 200 Ländern
3M ist ein Multitechnologiekonzern und wurde 1902 im US-Bundesstaat Minnesota gegründet. Die Firma beschäftigt mehr als 90.000 Mitarbeiter in 200 Ländern und erzielte 2016 einen Umsatz von mehr als 24 Milliarden Euro. In dem Werk in Villach werden Schleifmaterialien gefertigt. Rund 400 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.

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