Welle der Empörung

Politikerin verhöhnt Opfer von US-Schulmassaker

Ausland
10.03.2018 16:36

Nach dem Schulmassaker in Florida, bei dem 17 großteils junge Menschen ihr Leben verloren hatten, hat nun eine Republikanerin mit unsensiblen Aussagen für einen Eklat gesorgt. Als Reaktion darauf, dass die Überlebenden strengere Waffengesetze fordern, machte sich Elizabeth Porter in einer Rede über die Opfer lustig und stellte klar: „Die Erwachsenen machen die Gesetze!“ Sie verglich die Forderung der Jugendlichen damit, als würden sie verlangen, keine Hausaufgaben mehr machen zu müssen.

Nach dem Drama in Parkland in Florida machen sich die Mitschüler für strengere Waffengesetze stark. Der Attentäter Nikolas Cruz, der 14 Schülern und drei Lehrern das Leben nahm, hatte das halb automatische Gewehr legal erworben, den Umgang damit hatte er sogar in der Schule gelernt

Trotz dieser Fakten denkt US-Präsident Donald Trump nicht daran, wesentliche Änderungen an den laxen Waffengesetzen vorzunehmen. Lediglich bessere Kontrollen beim Schusswaffenkauf konnte er sich nach dem Massaker vorstellen. Einem gänzlichen Verbot halb automatischer Waffen kann er nichts abgewinnen, stattdessen will er Lehrer mit Waffen ausstatten

Republikanerin gießt Öl ins Feuer
Nun goss die Republikanerin Elizabeth Porter in dieser Causa weiter Öl ins Feuer, als in Florida über eine neue Gesetzesvorlage für strengere Waffengesetze diskutiert wurde. 

Sie polterte in ihrer Wutrede: „Uns wurde gesagt, wir sollen auf die Kinder hören und tun, was sie sagen. Sind hier irgendwelche Kinder anwesend? Machen irgendwelche Kinder die Gesetze? Erlauben wir Kindern, uns zu befehlen, dass wir ein Gesetz verabschieden, das besagt ‘Keine Hausaufgaben‘ oder ‘Du bist mit zwölf Jahren mit der Highschool fertig‘, nur weil sie es so wollen? Nein!“ Und weiter: „Wir Erwachsenen machen die Gesetze, weil wir das Alter, die Weisheit und die Erfahrung haben!“

Empörung über unsensible Worte
Mit ihren unsensiblen Aussagen, in denen sie die Sorgen der Überlebenden des Amoklaufs herabwürdigt, löste Porter eine Welle der Empörung und einen Shitstorm im Kurznachrichtendienst Twitter aus.

Gouverneur unterzeichnete strengeres Waffengesetz
Porters Rede konnte übrigens nichts daran ändern, dass Floridas Gouverneur Rick Scott am Freitag ein neues Waffengesetz für den Bundesstaat unterzeichnete. Das Mindestalter für Käufer einer Waffe wurde auf 21 Jahre angehoben – zuvor waren es 18 Jahre gewesen. Zudem muss vom Kauf bis zum Erhalt einer Waffe eine Wartezeit von drei Tagen eingehalten werden. Weiters wurde ein Verbot über „Bump stocks“ verhängt - das sind Aufsätze, mit denen man halb automatische in voll automatische Gewehre umfunktionieren kann.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele