USA-Nordkorea-Gipfel

Ex-NBA-Star Dennis Rodman sieht sich als Orakel

Ausland
09.03.2018 19:19

Der frühere US-Basketballstar Dennis Rodman hat mit Genugtuung auf das vereinbarte Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un reagiert. Rodman, der Kim schon mehrfach in Nordkorea getroffen hatte, schrieb am Freitag auf Twitter: „Ich habe schon damals im Jahr 2014 gesagt, dass sich die Türen öffnen werden.“

Trump und Kim zollte der 56-Jährige „großen Respekt“ für ihr „bevorstehendes historisches Treffen“. Unter seine Botschaft setzte Rodman die Schlagworte „Frieden“, „Liebe“ und „Kein Krieg“.

Rodman reiste fünf Mal privat nach Nordkorea
Der ehemalige Basketball-Champion ist mindestens fünf Mal nach Nordkorea gereist. Im vergangenen Jahr brachte er Kim dabei ein Exemplar von Trumps Bestseller „The Art of the Deal“ von 1987 mit. Rodman steht mit dem nordkoreanischem Machthaber auf gutem Fuß. Nach seinem ersten Besuch in Nordkorea im Jahr 2013 hatte er den Machthaber als „Freund fürs Leben“ bezeichnet. Für seine private Nordkorea-Diplomatie hat Rodman viel Spott und Kritik geerntet. Ob sich der Zwei-Meter-Hüne nun als Eisbrecher sieht und einen Anteil am möglichen historischen Erfolg für sich reklamiert, bleibt abzuwarten.

Der anvisierte Gipfel, der noch vor dem Sommer stattfinden soll, ist rund um den Globus begrüßt worden. Während Südkorea euphorisch reagierte, waren die Stellungnahmen anderer Staaten aber doch zurückhaltender. So sprach Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel von einem „Hoffnungsschimmer“, die chinesische und russische Regierung von einer „positiven“ Entwicklung. Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sprach von einer „positiven Entwicklung“, durch die sich die Europäische Union „ermutigt“ fühle. Die Ankündigungen aus Pjöngjang „könnten die notwendigen Voraussetzungen für eine Verhandlungslösung schaffen“.

Die Internationale Atomenergiebehörde äußerte die Hoffnung, dass es zu „konkreten Fortschritten in der nordkoreanischen Nuklearfrage“ komme. Für den Fall einer politischen Verhandlungslösung stehe sie bereit, um die Einhaltung des Abkommens durch Inspektionen in Nordkorea zu überprüfen, erklärte die Organisation. 

Experten warnten vor zu großen Erwartungen und sahen in der Gipfelvereinbarung vor allem einen Erfolg für den nordkoreanischen Machthaber. Dieser wolle zeigen, dass er die USA gezwungen habe, ihn als ebenbürtig zu behandeln, erklärte Jeffrey Lewis vom Middlebury Institute of International Studies. Nach Lewis‘ Einschätzung lud Kim den US-Präsidenten „nicht ein, um Nordkoreas Waffen abzugeben“. Nach den Worten von Evan Medeiros, Asien-Berater des früheren US-Präsidenten Barack Obama, stärkt das Treffen Kims Bemühungen, „Nordkorea als De-facto-Atommacht anerkennen zu lassen“.

Schweiz bietet sich als Vermittler an
Die Schweiz bot sich als Vermittler an. „Die Schweiz steht in Kontakt mit den beteiligten Parteien“, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme des Außenministeriums der Alpenrepublik. Die damalige Schweizer Präsidentin Doris Leuthard hatte bereits vergangenen September ein Vermittlungsangebot gemacht und darauf hingewiesen, dass die Schweiz eine lange Tradition neutraler und verschwiegener Diplomatie habe.

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