Täter verurteilt

Blanke Gewalt zerstörte Leben einer Feuerwehrfrau

Salzburg
09.03.2018 06:06

Im Rausch hat ein Arbeiter nicht nur das Leben seines Opfers – einer frisch angelobten Floriani-Jüngerin (42) – zerstört, sondern sein eigenes und wohl auch jenes seiner eigenen Familie. Zu fünf Jahren Haft ist der Pongauer (24, nicht rechtskräftig) verurteilt worden. In Bischofshofen ist der Unmut über die Gewalttat groß.

„Er könnte hinter jeder Ecke sein, ich habe Angst. Angst, dass ich ihn wiedersehe. Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich war. Ich will nur mein Leben zurück.“ Bedrückende Worte des Opfers, die über ein Video durch den Verhandlungssaal des Landesgerichtes hallten. Betroffen sahen die Schöffen, wie die Frau (43) mehrmals in Tränen ausbrach.  Selbst der Staatsanwältin war das Entsetzen über die moralisch verwerfliche Tat im Gesicht geschrieben: „Was muss in einem Mann vorgehen, dass er auf einer Frau, die am Boden liegt, derart eintritt“, wollte Barbara Fischer vom Angeklagten wissen.

Kein Motiv, aber dafür betrunken

Er konnte es nicht sagen, er konnte nicht einmal das Bild der entstellten Frau ansehen, das Richter Albrecht Mandl hochhielt: „Doch, sie müssen hinsehen“, verlangte der Vorsitzende. „Ich war nicht bei mir, vielleicht war es der Alkohol“, suchte der 4-fach vorbestrafte Vater zweier Kinder nach einer Erklärung.  „Es tut mir leid.“ 1,3 Promille hatte der Arbeiter an jenem 18. März intus, traf zufällig die Frau. Für sie war es eigentlich ein besonderer Abend: Zur Feuerwehrfrau ist die Pongauerin festlich angelobt worden. Um 2 Uhr nachts ging sie in ihrer Uniform nach Hause. Da passierte es: Offenbar grundlos schlug der bullige Einheimische ihr ins Gesicht. Als sie am Boden lag, trat er nochmals mit Stahlkappenschuhen nach.

Anwalt klagt Schmerzengeld auf Zivilweg ein: Einige 10.000 Euro . . .

Körperlich wurde sie schwer verletzt. Seelisch noch mehr:  Eine Traumafolgestörung attestierte ihr die Neuro-Psychiaterin. Fünf Jahre Haft verkündete Mandl. Fischer legte Berufung ein und will mehr Strafe. Zudem wurden dem Opfer 1000 Euro Schmerzengeld zugesprochen: Das ist nur ein Teil, betont der Altenmarkter Anwalt Peter Schartner: „Den Rest, einige 10.000 Euro, werden wir einklagen.“  Und es ist nicht das Einzige, was der Gewalttäter noch zu zahlen hat: „Bei einer vorsätzlichen Tat wird die Gebietskrankenkasse die Behandlungskosten einfordern.“ Und auch Prozesskosten werden zu begleichen sein.

Feuerwehrler sind schockiert über die brutale Tat

Die Bischofshofener Floriani-Truppe war entsetzt über die Tat:   „Dass er nicht mal vor der Uniform zurückschreckte und gar keinen Respekt hatte“, versteht Ortsfeuerwehr-Chef, Hartmut Wetteskind, in keinster Weise.

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