Der Körper streikt

Zu kalt: Wintersportler außer Gefecht

Salzburg
08.03.2018 14:21

Biathlet Sven Grossegger ist derzeit zum Zuschauen verdammt. Seine Haut verträgt die kalten Temperaturen nicht.

Freud und Leid liegen im Sport nah beieinander.

Sven Grossegger durfte sich vor wenigen Wochen noch darüber freuen, Teil der österreichischen Olympia-Mannschaft im Biathlon zu sein. Obwohl der Saalfeldener ohne Einsatz blieb, war es für ihn ein einmaliges Erlebnis.

Während seine Teamkollegen in dieser Woche beim Weltcup im finnischen Kontiolahti ihr Können zeigen wollen, muss der 30-Jährige in der Heimat zuschauen.

Sein Körper streikt. Genauer gesagt seine Haut. „Ich habe eine sehr empfindliche Haut, war deshalb bei einer Dermatologin.“ Diese hat dem Loipenjäger dringend zu einer Wettkampfpause geraten.

„Die Kälte tut meiner Haut leider nicht gut, ich muss daher eine Hautkur machen“, verrät Grossegger.

Kälte setzt dem Biathlon-Ass zu

Es ist nicht das erste Mal, dass er Probleme hat. So schlimm wie derzeit war es aber noch nie. Die Medizinerin riet Grossegger gar zu einer Kortison-Therapie. „Ich habe ihr dann gleich gesagt, dass das nicht geht, weil ich Sportler bin.“ Die Einnahme von Kortison könnte zu einer positiven Dopingprobe führen.

Das will er natürlich vermeiden, daher versucht er es mit einer Kur. „Derzeit ziehe ich mir ständig Hautfetzen ab“, erklärt er. Das ähnelt einem Sonnenbrand, mit dem Unterschied, dass bei ihm teilweise binnen weniger Stunden mehrere Schichten Haut „verloren“ gehen.

„Ich kann kaum in die Öffentlichkeit gehen, alle schauen dich auf der Straße an“, leidet der sympathische Salzburger unter der Situation. Am schlimmsten ist für ihn aber, dass er derzeit seinem Beruf nicht nachgehen kann.

Sven Grossegger ist ein gebranntes Kind

„Ich muss das weitere Vorgehen mit dem ÖSV abklären“, stellt er klar. Wobei er sich kaum Hoffnungen macht, in dieser Saison noch einmal im Weltcup starten zu dürfen. Theoretisch könnte er zwar bei entsprechenden Temperaturen für die Bewerbe kommende Woche in Oslo nachnominiert werden.

Da er jedoch beim Finale in Tyumen direkt im Anschluss aufgrund der Kälte wieder passen müsste, stehen die Chancen nicht gut. Daher gibt er sich keinen Illusionen hin.

Grossegger ist ein gebranntes Kind, hatte in der Vergangenheit mit einer Herzmuskelentzündung zu kämpfen, die ihn monatelang außer Gefecht setzte.

„Daher weiß ich, dass Gesundheit und Familie an erster Stelle stehen, danach erst der Sport kommt“, erklärt der Familienvater.

„Die Gesundheit geht vor! Jetzt heißt es, das Problem in den Griff zu kriegen. Dann werde ich auch wieder angreifen.“

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