Werner Gruber erklärt:

Darum geht Ihre Uhr um sechs Minuten nach

Elektronik
08.03.2018 16:35

Sind Sie in den vergangenen Tagen zu spät an Ihrem Arbeitsplatz angekommen, weil der Radiowecker oder der Herd sechs Minuten hinten ist? „Krone“-Physiker Werner Gruber bezweifelt genau das. Denn Fakt ist: Die Störung, die es zurzeit tatsächlich gibt, betrifft nicht allzu viele Geräte.

In erster Linie seien laut Gruber nur Synchronuhren betroffen, die in älteren Elektrogeräten eingebaut sind. Hier fehlt der sogenannte Taktgeber, die Uhr läuft also nicht über Funk, sondern bezieht ihren Impuls aus dem Stromnetz. Und genau dort wird durch die extreme Winterkälte der vergangenen Wochen mehr Strom verbraucht als eingespeist.

Ursache war ein politischer Streit zwischen Serbien und dem Kosovo. Die lokalen Kraftwerke produzierten zu wenig Strom, die zuständigen Behörden der beiden Staaten waren sich uneinig, wer nun zusätzliche Kraftwerke aktivieren solle. Der Zwist ist mittlerweile beigelegt, alle europäischen Stromnetzbetreiber stellen nun mehr Strom zur Verfügung.

Von einer Stromknappheit, wie viele Medien berichteten, kann laut Gruber absolut keine Rede sein. „Hätten wir eine Knappheit, würde das Licht nicht brennen und unsere Züge nicht fahren können.“ Er rät zur Entspannung, auch wenn eine falsche Uhrzeit nerven kann.

In den kommenden ein bis zwei Monaten rechnet Gruber damit, dass die Uhren schneller laufen. Die Zeit müsse ja wieder aufgeholt werden. Dass dann die Backofenuhr oder der Radiowecker sechs Minuten vorne sind, dürfte viele freuen. Denn dann ist es wahrscheinlicher, zu früh als zu spät am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung

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