698 Unterschriften:

Bauernaufstand gegen Gitzentunnel

Salzburg
08.03.2018 08:29

698 Unterschriften gegen den geplanten Gitzentunnel: Diese übergab der Lengfeldener Bauer Albert Ringerthaler am Mittwoch an Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Der Anrainer kämpft seit 2008 gegen das Großprojekt. Der Tunnel gefährde durch eine Zerschneidung der Felder seinen Hof und seine Existenz.

Mehr als 20 Jahre wird schon um eine Verkehrslösung in Bergheim gerungen. Seit 2005 existiert ein Freihaltekorridor für den Gitzentunnel als Umfahrung. 2008 wurden die Pläne konkreter – mehrere Varianten überprüft. Geologische Gutachten wurden eingeholt.
Übrig geblieben ist folgende Variante:   So soll der gesamte 3,4 Kilometer lange, zweiteilige Gitzentunnel vor dem Knoten Lengfelden weg durch den Hochgitzen geführt werden und bei Muntigl wieder auf die B156 münden. Dazwischen liegt allerdings ein kurzes Stück freie Straße – sprich oberirdisch. Genau hier haken die Tunnelgegner ein. Offenes

Genau auf dem Grundstück des Lengfeldner Bauern Albert Ringerthaler würde der Tunnel offen geführt und seine sowie die Felder der Nachbarbauern „zerschneiden“. „Für uns wäre das existenzbedrohend“, sagt Ringerthaler. Für den Hof, der von seiner Frau Maria alleine geführt wird, könne er so nicht mehr genug Futter für die zwölf Milchkühe und einen Stier produzieren. „Eine Verkleinerung rentiert sich nicht“, sagt der Lagerarbeiter.

Am Mittwoch verliehen die Bauern ihrer Forderung nach dem Stopp des 200-Millionen-Euro teuren Projekts Nachdruck und übergaben Haslauer eine Liste mit 698 Unterschriften. Die neun Mann starke Delegation diskutierte eineinhalb Stunden mit dem Landeshauptmann sowie mit Landesrätin Brigitta Pallauf und Landesbaudirektor Christian Nagl.
Das Ergebnis: Ernüchternd aus der Sicht der Tunnel-Gegner. Ringerthaler: „Sie sagen, dass alles noch einmal überprüft wird, aber so wie es ausschaut, beharren sie weiter auf dem Tunnel-Projekt.“

Aus dem Büro von Haslauer heißt es dazu: „Wir haben größtes Verständnis für die Anliegen der Anrainer und nehmen die Bedenken natürlich ernst.“ Der Gitzentunnel selbst steht aber weiter auf der Agenda der Politik. „Ich halte den Tunnel für unumgänglich“, bekräftigt Bergheims Bürgermeister Johann Hutzinger. Die Planungen dafür sind schon sehr weit fortgeschritten, entschieden ist freilich noch nichts.

Felix Roittner

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