Ski-Ass hört auf

Michaela Kirchgasser: „Jetzt kommt eine neue Zeit“

Wintersport
07.03.2018 15:02

Aus, Ende - Michaela Kirchgasser schwingt am Wochenende im alpinen Ski-Weltcup ab! Beim Damen-Slalom in Ofterschwang wird die Salzburgerin am Samstag (9.30/12.30 Uhr) ihre Abschiedsvorstellung geben. Kirchgasser sagt acht Tage vor ihrem 33. Geburtstag im Allgäu adieu, an Emotionen wird es nicht mangeln. „Es wird mein letztes Weltcup-Wochenende sein. Da schwirren schon einige Gefühle im Kopf umher“, sagte sie.

Wenige Tage vor dem Bewerb ist für Kirchgasser der letzte Antritt auf jener Bühne bereits greifbar, die sie am 9. Dezember 2001 in Sestriere erstmals betreten hatte. Als damals 16-Jährige holte die Filzmooserin als Salzburger Landeskader-Fahrerin mit Startnummer 77 sogleich ihre ersten Weltcup-Punkte. „Es kommt jetzt eine neue Zeit, die letzten 17 Jahre speziell im Weltcup waren eine unglaubliche Lebenserfahrung“, blickt Kirchgasser zurück. Drei Weltcup-Siege in der Sierra Nevada 2007 (Riesentorlauf), Kranjska Gora 2012 und Schladming 2012 (jeweils Slalom) hat Kirchgasser in dieser Zeit angeschrieben. Edelmetall holte die meist gut gelaunte Technikspezialistin bei mehreren Weltmeisterschaften. So wurde Kirchgasser dreimal Team-Weltmeisterin, persönlich war Silber im Slalom bei der Heim-WM 2013 in Schladming das Highlight.

„Bin sehr stolz darauf, wie meine Karriere verlaufen ist“
„Ich bin sehr stolz darauf, wie meine Karriere verlaufen ist. Sie war bei Gott nicht einfach mit den vielen Verletzungen speziell in den letzten acht Jahren. Ich habe viel kämpfen müssen“, weiß Kirchgasser. Seit Längerem plagt sie sich bereits mit gravierenden Knieproblemen, die auf einen Sturz 2009 in Tarvis zurückgehen. Training war nur noch eingeschränkt möglich. Im vergangenen Frühjahr unterzog sich Kirchgasser auch mit Blick auf Olympia in Pyeongchang erneut Operationen in beiden Knien. Schon damals war fix, dass es die letzte Saison für die Frohnatur sein würde. Der Antritt in Südkorea blieb ihr aber verwehrt, ein Facebook-Posting deutete dann zunächst auf ein sofortiges Karriereende hin. Kirchgasser, die auch in diesem Winter aufgrund einer Verletzung pausieren musste, stellte aber rasch klar, sich noch gebührend aus dem Weltcup verabschieden zu wollen.

„Das letzte Mal, dass ich da runter fahre“
In ihrem 284. Weltcup-Rennen in Ofterschwang ist es so weit. Das Finale in Aare blieb außer Reichweite – 2017/18 hat Kirchgasser in fünf Antritten nur einmal angeschrieben. In Levi wurde sie Elfte, in weiteren vier Rennen schied sie aus. Mit Gram zurückblicken will Kirchgasser jedoch nicht. „Ich bin froh, am Start zu stehen und zu wissen: Es ist das letzte Mal, dass ich da runter fahre“, meinte sie. „Darauf freue ich mich einfach. Auch wenn es komisch sein wird.“ Bereits als Dreijährige hatte Kirchgasser mit dem Skifahren begonnen, mit fünf wurde sie Kindergartenmeisterin und stellte ihr Talent unter Beweis. 2004 holte sie bei der Junioren-Weltmeisterschaft Gold im Slalom. Das Kapitel Rennsport schließt sich, ein neues wird sich auftun. „Es ist eine unglaublich lange Zeit, die jetzt zu Ende geht. Das Kapitel aktive Rennläuferin schließt sich. Aber ich freue mich auf die neue Zeit und bin froh, viele liebe nette Menschen im Weltcup-Zirkus kennengelernt zu haben.“

Steckbrief von Michaela Kirchgasser
Geboren: am 18. März 1985 in Schwarzach/Salzburg
Wohnort: Filzmoos/Salzburg
Größe/Gewicht: 1,67 m/64 kg
Familienstand: verheiratet
Ski/Schuhe/Bindung: Atomic
Verein: USK Filzmoos
Hobbys: Lesen, Wandern
Homepage:www.kirchi.com
Größte Erfolge:
Olympia: Fünfte Slalom 2006, Sechste Kombination 2006
WM: Gold Teambewerb 2007, 2013 und 2015; Silber Slalom 2013 und Teambewerb 2011; Bronze Kombination 2015 und 2017
Weltcup: 3 Siege (Slalom Schladming u. Kranjska Gora 2012, Riesentorlauf Sierra Nevada 2007); 17 Podestplätze; Rennteilnahmen: 283; Debüt am 9. Dezember 2001 im Slalom von Sestriere
Junioren-WM:Gold Slalom 2004; Silber Kombination 2004; Bronze Riesentorlauf 2005
Europacup:Gesamtsiegerin 2003

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(Bild: KMM)



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