Stars in der Politik

Parlament statt roter Teppich

Adabei
08.04.2018 06:00

Die Entertainment-Branche und die Politik scheinen sich gut zu ergänzen. Das haben neben Arnold Schwarzenegger auch Clint Eastwood, Donald Trump und viele andere bewiesen. Besonders in den USA haben Stars mit politischen Ambitionen Tradition.

Spätestens seit Ronald Reagan streben in den USA immer wieder Prominente nach Amt und Würden. Das hat nicht zuletzt Donald Trump bewiesen. Vor seinem Einzug ins Weiße Haus war der Milliardär vor allem für seine Auftritte in TV-Shows bekannt.

Jetzt will „Sex and the City“-Stoar Cynthia Nixon Gouverneurin vom US-Bundesstaat New York werden. „Ich liebe New York“, erklärte Nixon auf Instagram und Twitter. „New York ist meine Heimat. Ich habe noch nie woanders gelebt“, sagte die Schauspielerin in einem begleitenden kurzen Online-Video. Aber so sehr sie ihre Heimat auch liebe: „Es muss sich etwas verändern.“

Schauspieler for President
Filmschauspieler Ronald Reagan nutzte sein gewerkschaftliches Engagement in Hollywood und seine Rolle als Werbeträger für den Konzern General Electric als Sprungbrett in die Politik. Er war von 1967 bis 1974 Gouverneur von Kalifornien und von 1981 bis 1988 Präsident der USA.

Kinderstar Shirley Temple diente als US-Botschafterin in Ghana und in der Tschechoslowakei. Ihre Kandidatur für den US-Kongress scheiterte 1967. Wrestler Jesse Ventura wurde 1999 für vier Jahre zum Gouverneur des Bundesstaates Minnesota gewählt. 2000 verzichtete er darauf, sich als Parteiloser um das US-Präsidentenamt zu bewerben. Westernstar Clint Eastwood war von 1986 bis 1988 Bürgermeister der kalifornischen Kleinstadt Carmel. Während seiner Amtszeit sorgte er unter anderem dafür, dass ein neuer Parkplatz für Touristen gebaut wurde.

Frauenschwarm Warren Beatty machte Schlagzeilen, als er erwog, sich 2000 um das US-Präsidentenamt zu bewerben. Der zum linken Lager der Demokraten gehörende Schauspieler verzichtete letztlich jedoch. Sonny Bono, der frühere Partner der Schauspielerin und Sängerin CHER, war Bürgermeister von Palm Springs und wurde später in den US-Kongress gewählt. Nach seinem Tod 1998 übernahm seine Witwe Mary Bono das Mandat. Der Schauspieler Fred Thompson saß von 1994 bis 2002 für den Bundesstaat Tennessee im US-Senat. Er spielte Nebenrollen in Filmen wie „Jagd auf Roter Oktober“ und „Kap der Angst“.

Politiker und Umweltschützer
Arnold Schwarzenegger wurde 2003 zum Gouverneur von Kalifornien gewählt. Wäre nicht seine Herkunft, hätte er es möglicherweise sogar zum US-Präsidenten gebracht. Aus der Politik mag er mittlerweile ausgeschieden sein, aktiv ist Schwarzenegger aber immer noch. Er engagiert sich unter anderem für erneuerbare Energien und Klimaschutz. Mitte Mai lädt er gemeinsam mit Bundeskanzler Sebastian Kurz zum „Austrian World Summit“ in Wien. 

US-amerikanisches Phänomen
Außerhalb der USA ist das Phänomen der Stars in der Politik nicht so weit verbreitet. Es gibt aber durchaus Stars, die sich für eine politische Zweitkarriere begeistern können. Einer von ihnen ist der ehemalige Boxer Vitali Klitschko, der seit 2014 Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist.

In Österreich zog die Schauspielerin Mercedes Echerer 1999 als grüne Abgeordnete ins EU-Parlament ein. Richard Lugner, der jahrelang in der TV-Soap „Die Lugners“ für Unterhaltung sorgte, versuchte zweimal, 1998 und 2016, erfolglos österreichischer Bundespräsident zu werden. Die ehemalige ORF-Nachrichtensprecherin Ursula Stenzel stieg 1999 in die Politik ein. Radiomoderator Peter L. Eppinger wurde 2017 Sprecher von Sebastian Kurz.

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(Bild: kmm)



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