Trifft 10.000 Reisende

140 AUA-Flüge umsonst abgesagt – Betriebsrat krank

Österreich
06.03.2018 11:37

Für Dienstag und Mittwoch angesetzte Betriebsversammlungen beim fliegenden Personal der Austrian Airlines sorgen für zahlreiche Streichungen von AUA-Flügen - am Dienstagvormittag wurde allerdings bekannt, dass die Flugstreichungen umsonst stattfanden. Der Betriebsratsvorsitzende ist erkrankt, die Betriebsversammlungen wurden abgesagt. Trotzdem fallen in Summe mehr als 140 von 570 Flügen aus. 

Es bleibe dabei, dass zwischen Dienstag, 17 Uhr, und Mittwochvormittag etwa ein Viertel der Flüge ausfällt, sagte AUA-Sprecher Peter Thier Dienstagmittag. Es sei zu spät gewesen, um auf den ursprünglichen Flugplan zurückzukommen. Die betroffenen 10.000 Passagiere seien großteils schon umgebucht, „die Auswirkungen sind nicht mehr zurückzunehmen“. „Wir können uns bei unseren Kunden nur für die Unannehmlichkeiten entschuldigen“, so Thier. Es gebe für die AUA sicher einen wirtschaftlichen Schaden, genaue Zahlen über die Höhe lägen aber noch nicht vor.

Angebote der AUA für Mitarbeiter „schlicht und einfach ein Witz“
Eigentlich hätten am Dienstagabend und Mittwoch Betriebsversammlungen stattffinden sollen. Der Grund: Das Bordpersonal - es geht dabei um rund 3900 Mitarbeiter - hält das Angebot der Geschäftsleitung in den Kollektivvertragsverhandlungen für viel zu niedrig. Das Unternehmen bietet eine Inflationsabgeltung von 2,1 Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von 1,4 Prozent. Die vorgelegten Angebote der Austrian seien unannehmbar und „der Geduldsfaden der Belegschaft sollte nicht weiter strapaziert werden“, meinte Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, am Montag. Angesichts dessen, dass es seit 2012 so gut wie keine Erhöhungen gegeben habe, sei das „schlicht und einfach ein Witz“.

„Zweitägige Betriebsversammlungen völlig unverhältnismäßig“
Die AUA-Unternehmensleitung wiederum hält die geplanten zweitägigen Betriebsversammlungen für „völlig unverhältnismäßig“. „Die Verantwortung für die ausgefallenen Flüge und die vergraulten Passagiere tragen damit alleine der Betriebsrat Bord und die Gewerkschaft“, so die AUA. Ein Arbeitskampf während laufender Verhandlungen sei die falsche Antwort auf mehr Jobs, mehr Karriere und mehr Geld. Im Jahr 2017 hatte die Lufthansa-Tochter mit 12,9 Millionen Fluggästen einen Passagierrekord verzeichnet.

Betriebsversammlungen sollen „in nächster Zeit“ nachgeholt werden
Nun wurden die Betriebsversammlungen verschoben und sollen „in nächster Zeit“ nachgeholt werden. „Noch heute beginnen wir mit den Beratungen darüber", kündigte Schwarcz am Dienstagvormittag an. Ohne den Betriebsratsvorsitzenden können die Betriebsversammlungen nicht stattfinden, weil damit „die rechtliche Grundlage nicht mehr gegeben“ sei. „Um die Belegschaft zu schützen und die Betriebsversammlungen rechtskonform umzusetzen, werden wir nach der Gesundung unseres Vorsitzenden einen neuen Termin suchen“, hieß es in einer Aussendung des Betriebsrates.

10.000 Passagiere betroffen
Von den Flugausfällen betroffen sind unter anderem Flüge zwischen Wien und Amsterdam, Basel, Brüssel, Budapest, Bukarest, Düsseldorf, Eriwan, Frankfurt, Genf, Hamburg, Köln/Bonn, Kopenhagen, Leipzig, Lyon, Mailand, München, Prag, Salzburg, Sofia, Stockholm, Stuttgart, Venedig, Zagreb und Zürich. In Summe sind dies rund 10.000 Passagiere. „Wir entschuldigen uns aufrichtig für diese Unannehmlichkeiten“, so die AUA.

Ist mein Flug betroffen?
Kunden, die während der Buchung Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angegeben haben, sowie Mitglieder des Vielfliegerprogrammes Miles & More werden per SMS oder E-Mail automatisch über Änderungen im Flugprogramm informiert. Alle anderen Passagiere werden gebeten, den aktuellen Status ihres Fluges zu überprüfen, bevor sie zum Flughafen aufbrechen. Im Falle einer Stornierung werden Passagiere gebeten, sich auf der AUA-Homepage unter „Meine Buchung“ über ihre neue Reiseroute zu informieren.

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