200.000 Unterschriften

Frauenvolksbegehren: „Teilzeit oft eine Falle“

Tirol
03.03.2018 14:09

Fast 200.000 Unterstützer hat das Frauenvolksbegehren bisher gesammelt. Die Eintragungsfrist wurde nun bis 4. April verlängert. Eine zentrale Forderung betrifft die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. „Die sind in Tirol besonders groß“, zeigen die Tirol-Koordinatorinnen des Volksbegehrens auf.

20 Jahre nach dem ersten Frauenvolksbegehren mit 650.000 Unterschriften (32.000 in Tirol) geht es auch diesmal unter anderem wieder um das Ungleichgewicht in der Arbeitswelt. „Damals wurde eine arbeits- und sozialrechtliche Gleichstellung von Vollzeit- und Teilzeitarbeit gefordert. Das ist erreicht“, wirft Tirol-Koordinatorin Elisabeth Grabner-Niel einen Blick zurück. Doch sie weist gleichzeitig darauf hin, dass die einst viel gepriesene Teilzeit oft „eine Falle“ für die Frauen sei.

Die hohe Teilzeitquote ist ein Grund dafür, dass Frauen deutlich weniger verdienen als Männer. Grabner-Niels Mitstreiterin Marie-Luise Pokorny-Reitter – einst SPÖ-Stadträtin in Innsbruck – verweist auf den jüngsten Gleichstellungsbericht des Landes: „Die Teilzeitquote ist in Tirol mit rund 52 Prozent besonders hoch. Das wirkt sich natürlich auf das Einkommen aus und auf die Absicherung im Alter.“ Pokorny-Reitter rechnet vor, „dass je nach verwendeten Kategorien die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen 21 bis 46 Prozent ausmachen“. Auch bei gleichen Jobs in gleichen Branchen und bei gleichen Wochenstunden komme immer noch ein Unterschied von 14 Prozent heraus, legt Grabner-Niel nach. Ein Unterschied, der durch nichts zu rechtfertigen sei.

Neun Forderungen
Für die Initiatorinnen des Volksbegehrens sind die genannten Zahlen ein triftiger Grund dafür, das Volksbegehren zu unterschreiben. Insgesamt werden darin neun Forderungen erhoben. Dabei geht es nicht nur um die Entlohnung. Auch Schutz vor Gewalt oder Frauenquoten in Politik und Wirtschaft sind Themen.

Wie viele Unterstützer für das Volksbegehren möglich sind, das wagt Grabner-Niel nicht einzuschätzen. Sie freut sich aber darüber, dass bisher bereits fast 200.000 Menschen unterschrieben haben.

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