Bald schärfere Regeln?

Trump: „Waffenlobby hat Macht über mich verloren“

Ausland
01.03.2018 11:56

In den USA wächst bei vielen Menschen die Hoffnung auf eine Verschärfung der Waffengesetze. Nach dem jüngsten Blutbad an einer Highschool in Florida will sich Präsident Donald Trump laut eigenen Angaben jetzt tatsächlich für umfangreiche Änderungen an den laschen Regelungen starkmachen. „Wir können nicht warten und Spielchen spielen, wir müssen etwas tun“, sagte er bei einem überparteilichen Treffen mit Senatoren und Abgeordneten. Vor der einflussreichen Waffenlobby NRA, die ihn im Wahlkampf mit 30 Millionen Dollar (knapp 25 Millionen Euro) unterstützt hatte, dürfe man keine Angst haben: „Sie hat die Macht über mich verloren - wofür sollte ich sie brauchen?“

Bereits kurz nach dem Amoklauf in Florida mit 17 Toten hatte Trump versprochen, für mehr Sicherheit an den Schulen zu sorgen. Zudem erklärte er, auch die Waffengesetze ändern und die National Rifle Association, die mehr als fünf Millionen Mitglieder hat, in die Pflicht nehmen zu wollen.

Am Mittwoch bekräftigte er: „Diese Shootings sind nichts Neues, es ist einfach lächerlich. Wir sind entschlossen, unsere Trauer in Taten zu umzuwandeln.“ Er forderte die Kongressmitglieder auf, nicht zu kleinteilig zu denken - die auf dem Tisch liegenden Gesetzespläne für Verbesserungen bei der Überprüfung von Waffenkäufern reichten womöglich nicht aus.

„Ihr dürft nicht starr vor Angst sein“
Trump meinte, man dürfe keine Angst vor der Waffenlobby haben, von der er im Wahlkampf Zuwendungen in Höhe von 30 Millionen Dollar bekommen hatte. „Sie hat die Macht über mich verloren - wofür sollte ich sie brauchen?“ Zugleich sagte er in die Runde: „Aber sie hat Macht über euch. Manche von euch sind starr vor Angst. Das dürft ihr nicht sein.“

Bei diesem Appell froren vielen Republikanern die Gesichtszüge ein. Es ist fraglich, ob Trumps Partei, die im Kongress die Mehrheit hat, größere Änderungen gegen den Druck der NRA durchsetzen will. Denn vor allem die Republikaner verteidigen - mit Verweis auf das verfassungsgemäße Recht auf Selbstverteidigung - stets den Zugang zu Schusswaffen. 

Unternehmen gehen auf Distanz zur NRA
Unterdessen gehen nach dem jüngsten Schulmassaker immer mehr US-Großunternehmen auf Distanz zur Waffenlobby und wollen nicht länger mit der NRA in Verbindung gebracht werden. Einige Firmen haben bereits entsprechende Partnerschaftsprogramme, die NRA-Mitgliedern Vorteile bringen, gekündigt.

Walmart erhöht Mindestalter für Waffenkauf
Der US-Einzelhandelsriese Walmart teilte zudem am Mittwochabend mit, das Mindestalter für den Kauf von Schusswaffen und Munition auf 21 Jahre zu erhöhen. „Im Licht der jüngsten Ereignisse haben wir die Gelegenheit ergriffen, unsere Regeln beim Verkauf von Schusswaffen zu überprüfen“, hieß es.

Kurz zuvor hatte die Sportladenkette Dick‘s Sporting Goods verlautbart, sie werde den Verkauf von Sturmgewehren und großen Magazinen beenden. Außerdem sollen an Menschen unter 21 Jahren keine Schusswaffen mehr verkauft werden. Die Waffengesetze in den USA sind je nach Bundesstaat anders geregelt, Langwaffen dürfen in den meisten Staaten bereits von 18-Jährigen erworben werden.

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